Engelstrompeten gehören dank ihrer opulenten Blüten zu den prächtigsten Kübelpflanzen. Mit den einjährigen Stechäpfeln, mit denen sie manchmal verwechselt wird, haben sie jedoch nichts zu tun. Frostfrei überwintert, kann sich die Engelstrompete (Brugmansia sp.), so Platz und Muse vorhanden ist, zu einem imposanten Prachtexemplar entwickeln, das neidische Blicke auf sich zieht.
Engelstrompeten in XXL Format können im Laufe ihrer Blühperiode ohne Probleme mehrere Hundert Blüten entwickeln. Es gibt weiße, cremefarbene, rosa und rote Sorten. Etwas aus dem Rahmen des Üblichen fällt die Art Brugmansia sanguinea. Sie stammt aus den Gebirgshängen entlang der Anden und hat blutrote Blüten mit zurückgebogenen Röhrenblüten. Sie wird oft in den Kalthäusern Botanischer Gärten zur Schau gestellt.
Doch nicht nur in was die Größe betrifft machen Engelstrompeten auf sich aufmerksam. Viele Arten, der aus Südamerika stammenden Pflanzen, entströmen vor allem in den Abendstunden einen angenehmen Blütenduft. Von den zahlreichen Arten der Engelstrompete duften z. B. die Arten Brugmansia aurea und Brugmansia suaveolens besonders gut.
Engelstrompeten entwickeln einen großen Appetit auf Nährstoffe und Wasser. Dies sollte man in der Kulturführung beachten. Nur wenn sie „gut im Futter stehen“, machen sie eine wirklich gute Figur. Auch in puncto Größe des Pflanzgefäßes sollte man ihnen (so weit möglich) entgegenkommen.
Werden sie auf der Terrasse oder dem Balkon kultiviert, wäre ein sonnig bis halbschattiger, windgeschützter Standort am besten. Je sonniger der Standort, desto höher ist nat. der Gießaufwand. Dies kann in heißen Perioden durchaus mehrmals am Tag notwendig werden. Hilfreich sind Pflanzgefäße mit Wasservorrat oder idealerweise eine automatische Bewässerung, die es in vielen Varianten gibt. In der Zeit des Hauptwachstums von Mai bis August werden sie am besten 1-2 mal pro Woche mit einem guten Flüssigdünger versorgt. Alternativ bietet sich die Verwendung eines Langzeitdüngers an, den man am besten beim jährlichen Umtopfen gleich mit in das Substrat mischt. Ist aus Platz- und Transportgründen kein Umtopfen in ein größeres Pflanzgefäß mehr möglich, kann man aus dem durchwurzelten Ballen mit einem scharfen Messer auch mehrere Segmente heraus schneiden und diese wieder mit Substrat füllen.
Engelstrompeten lassen sich im gewachsenen Gartenbodens auch samt Topf ganz oder teilweise eingraben. Einige zusätzliche Löcher im Pflanzgefäß erlauben den Wurzeln in der Vegetationszeit kleine „Spaziergänge“ in die Umgebung. Hierdurch können sie einen Teil ihres Wasser- und Nährstoffbedarfs decken. Ein Vorteil dieser Kulturführung ist es, dass die Pflanzen sehr fest stehen und auch Windattacken trotzen. Dies ist bei großen Exemplaren, die in leichten Kunststofftöpfen kultiviert werden, nicht immer so einfach. Diese sollte man je nach Gegebenheiten vor Ort am besten zusätzlich befestigen.
Brugmansien kann man in kühlen Räumen um 5 Grad gut überwintern. Auch eine dunkle Überwinterung in kalten frostfreien Räumen ist (auch horizontal liegend) leicht möglich. Es wird dann nur sehr vorsichtig gegossen. Der Ballen sollte nicht austrocknen. Beim Ein- bzw. Ausräumen können die Pflanzen auch zurück geschnitten werden. Stark Rückschnitte bewirken leider oft eine Blühverzögerung. Ideal ist ein Rückschnitt im Blühbereich (hier findet man die typischen asymmetrischen Blätter).
Geeignete helle Räumlichkeiten mit Temperaturen von ca. 13 bis 20 Grad vorausgesetzt, können Engelstrompeten auch im Winter blühen.
Wem sein Zögling zu groß geworden ist, kann die Pflanze leicht durch Stecklinge aus dem Blühbereich vermehren. Bei ca. 25 Grad und Verwendung einer lockeren Anzuchterde ist dies in der Regel kein Problem.