Johannisbeersaison im Obstlehrgarten – Sommerführungen auch für weit gereiste Gäste

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Johannisbeersaison im Obstlehrgarten - Sommerführungen auch für weit gereiste Gäste

Eine erwartungsvolle, mehrstündige Anfahrt hat eine sächsische Reisegruppe auf sich genommen, um im Coburger Land den Obstlehrgarten zu besuchen, dessen Qualität sich inzwischen überregional herumgesprochen hat.

Schwarz, rot und gelb leuchteten für die Gäste die reifenden Johannisbeeren, knallrot die Sauerkirschen, als Thomas Neder die Reisegruppe durch den Lehrgarten führte. Eine stimmungsvolle Kulisse lieferten weiß und rosa blühende Ramblerrosen wie `Bobby James`, `Kiftsgate` und `American Pillar`, die im Laufe der letzten Jahre teilweise schon über 10m in ihre Stützbäume hineingewachsen sind und inzwischen beeindruckende Blütenvorhänge bilden.

Zu Beginn der Führung wurden Wildobstarten wie Pünktchenbeere und großfruchtige Auslesen der Felsenbirne `Saskalate` vorgestellt. Anschließend gab es Kulturtipps zur Erziehung von Säulenobst. Naschen durfte man von der vollreifen Sauerkirsche `Achat`, der exotischen schwarzen Himbeeren `Black Jewel` und schlank wachsenden Kirschen wie `Sylvia` und `Claudia`. Erfahrungsberichte über Japanische Weinbeeren, Tayberries und Dorman Red als Alternativen zu Brombeeren folgten. Angetan waren die sächsischen Gartenfreunde neben der Fächererziehung von Johannisbeeren z.B. von der Hochstammerziehung bei Aronien und heranwachsenden rotfleischigen Äpfeln wie `Redlove`, aus denen man roten Apfelsaft pressen und auch roten Apfelmus herstellen kann.

Beim Geschmackstest aktuell reifer Johannisbeersorten kam vor allem die großfruchtige Schwarze Johannisbeere `Black Marble` und `Cassissima Noiroma` gut an. Bei den weiß-gelben Varianten hinterließ die Sorte `Ribest Blancette` den besten Eindruck.

Eine weitere Sommerführung mit Kostproben aus dem Obstlehrgarten wurde einige Tage später für die Coburger Gartenfreunde veranstaltet. Thomas Neder berichtete hierbei unter anderen von neuen Obstarten im Zeichen des Klimawandels. „Von den neuen Obstarten haben sich vor allem Maulbeeren im neuen Quartier gut entwickelt. Wüchsig und reich tragend stellen die durchaus eine wertvolle Beimischung zum klassischen Obstsortiment dar, wenn man mit den weißen, schwarzen oder roten Früchten umzugehen weiß. Für beengte Standorte in Hausgärten eignen sich schwachwüchsige Sorten wie `Mojo Berry` oder `Zickzack`. Bei Feigen mit ihren paradiesischen Früchten kann man auf sehr frostharte Sorten wie `Madeleine des Deux Saisons` oder `Longue d´Atout` zurückgreifen. Knack- oder Krachmandeln benötigen geschützte Standorte. Schon alleine die prächtige Blüte lohnt eine Pflanzung. Eine gängige Sorte ist hier z.B. `Papierski`. Bei den Süßmandeln könnte man es z.B. mit `Dürkheimer Riesen` versuchen. Da normale Esskastanien wegen ihrer Größe schnell den Rahmen eines Hausgartens sprengen, sind kleinbleibende Sorten wie `Maraval` oder `Belle Epine` eine lohnende Alternative “, so Neder.

Genascht werden durften zudem neue Sorten klein bleibender Maibeeren wie `Bluemoon` oder `Bluesea`. Bei der Johannisbeerverkostung machte die schwarze, aromatische Sorte `Bona` das Rennen. Überrascht waren die Coburger Gartenfreunde auch vom Aroma der grünen Sorte `Greenlife`.