Die Japanische Weinbeere oder Rotborstige Weinbeere (Rubus phoenicolasius) ist im westlichen China, Korea und Japan beheimatet. Sie wurde um 1876 nach Europa eingeführt. Seit etwa 1890 wird sie in Nordamerika als Obstkultur kultiviert. Bei uns ist sie in den Gärten noch wenig verbreitet. Dank ihrer orangeroten kleinen Beeren und den auch im Winter attraktiven Trieben ist sie eine schöne Ergänzung zu Brombeeren, Tayberries und Co. Die Japanische Weinbeere wird im Obstlehrgarten des Kreisverbandes Coburg für Gartenbau und Landespflege. e.V. seit 2006 erfolgreich kultiviert.
Die japanische Weinbeere besitzt einen brombeerähnlichen Wuchs mit 1 bis 3 m langen Trieben. Sie hängen bogenförmig über und bewurzeln bei Bodenkontakt sehr leicht. Die Pflanze lässt sich so leicht vermehren. Jungpflanzen finden unter Gartenfreunden schnell dankbare Abnehmer. Die Triebe sind dicht mit feinen weichen Stacheln besetzt.
Aus den hellrosa, in dichten filzigen Trauben sitzenden Blüten entwickeln sich orange-rote, säuerlich-süße Früchte. Die orange bis roten Sammelfrüchte sind sehr klein, dafür aber sehr aromatisch und kleben etwas – eine ideale Naschfrucht für zwischendurch. Der Ertrag ist bedingt durch die kleinen Früchte eher gering. Die Reifezeit liegt je nach Witterung zwischen Mitte Juli bis Mitte August.
Die Japanische Weinbeere ist eine interessante Alternative zur Brombeere oder Tayberry. Dank ihrer filigranen Stacheln besitzt sie auch in Verbindung mit Reif und Schnee eine interessante Winterwirkung und sorgt für Abwechslung im bekannten Beerenobstsortiment. Am besten wird sie am Drahtspalier, am Zaun, einer Mauer oder einem Rankgerüst kultiviert.
Der Schnitt der abgetragenen Ruten erfolgt am besten gleich nach der Ernte. Die jungen Triebe können dann formiert werden und sind dann in der Lage sich bis zum Herbst noch ausreichend frei zu entfalten.
Das in den Hausgärten noch wenig verbreitete Beerenobst ist selbstfruchtend. Eine Insektenbestäubung fördert aber den Fruchtansatz. Sonnige und warme Standorte auf kalkreichen humosen Böden sind ideal. Halbschattige Lagen werden noch gut vertragen. Im Obstlehrgarten in Coburg wurden die letzten 10 Winter ohne Frostschäden gut überstanden. Die Japanische Weinbeere gilt als resistent gegen den Himbeerkäfer.