Großfruchtige Wildrosen sind wegen ihrer einfachen Blüten für Insekten besonders interessant. Auch ihre Früchte geizen nicht mit optischen und kulinarischen Reizen.
Zu den großfruchtigen Wildrosen, die schon im September mit wunderschönen Früchten erfreuen, zählt die Apfelrose. Sie wird unter der botanischen Bezeichnung Rosa villosa oder Rosa pomifera angeboten. Als besonders früh und gleichmäßig abreifende Wildrosenart ergänzt sie das Sortiment großfruchtiger Wildrosen. Neben der sehr schönen, rosa farbigen Blüte schätzen Gartenfreunde ihre großen, apfelförmigen Früchte für die häusliche Verwertung.
Die Apfelrose wächst in vielen Gegenden Europas und kommt vor allem in Gebirgsregionen auch wild vor. Dort steht sie überwiegend auf durchlässigen, kalkhaltigen Böden. Die sehr frostharte Rose erreicht je nach Bodenbeschaffenheit eine Höhe von etwa 2 bis 2,5 m. Die leicht überhängenden, aufrecht wachsenden Triebe sind mit dünnen Stacheln besetzt.
Im Garten sollte man die Ausläuferbildung, die nach einigen Jahren Standzeit einsetzt, regelmäßig kontrollieren. Alternativ kann man vorbeugend auch eine entsprechende Rhizomsperre bei der Pflanzung mit vorsehen.
Die sanft rosa gefärbten, auffälligen Schalenblüten leuchten je nach Witterung ab Juni. Sie bringen es durchschnittlich auf etwa 5 cm Durchmesser. Wer den optischen Aspekt noch mehr in den Vordergrund rücken möchte, ist mit der gefüllten Rosa villosa `Duplex` bestens bedient. Ihre Blütenpracht ist für eine Wildrose spektakulär. Die großen Hagebutten färben sich, anders als bei den bekannten großfruchtigen Wildrosen, schon sehr frühzeitig im Jahr. Bereits ab August kann man mit den leuchtenden Früchten etwa 5 g schweren Früchten rechnen. Die Hagebutten stehen oft in kleinen Büscheln und färben sich vollreif ziegel- bis dunkelrot. Sie sind mit kleinen Borsten besetzt. Die langen Kelchblätter bleiben an der Frucht sitzen und wirken wie kleine Bärte. Der Vitamin C Gehalt der Früchte liegt bei über 1000 mg pro 100g Fruchtgewicht. Besonders Vitamin C reich ist die slowakische Sorte `Karpatica` sein. Am Obstlehrgarten des Kreisverbandes Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. blüht und fruchtet die Apfelrose seit vielen Jahren sehr zuverlässig.
Mit der entsprechenden Muse lassen sich die Früchte zu Marmelade verarbeiten oder im Rumtopf oder zur Herstellung von Chutneys verwerten.
Terminhinweis:
Am Donnerstag, 2. Oktober findet um 14 Uhr eine Führung durch den herbstlichen Obstlehrgarten statt. Nach dem fachlichen Rundgang mit Thomas Neder werden die reifen Trauben und Früchte des Herbstes aufgetischt. Treffpunkt am Eingang des Obstlehrgartens. Anmeldungen sind nicht erforderlich.