Edle Quitten
Die Quitte sieht mit ihrem leuchtendem Gelb jetzt im Altweibersommer nicht nur blendend aus, auch in der Küche wird Sie von den Sternköchen wieder neu eckt. Als Zugabe zu Äpfeln macht sie frischen Apfelsaft und Most sehr schmackhaft. Quittengelee, Quittenbrot oder Quittensuppe sind weitere köstliche Verwertungsmöglichkeiten.
Die Einteilung nur in Apfel- und Birnenquitten wird dem Formenreichtum der Quitte nicht gerecht und ist auch nicht immer klar möglich, da die Formen oft ineinander übergehen. Wichtiger sind sortentypische Möglichkeiten der Verwertung. Eine stolze Sortenpalette wächst momentan am Quittenlehrpfad des GV Gleußen heran. Auch im Obstlehrgarten des Kreisverbandes für Gartenbau und Landespflege e,V; findet man zahlreiche Sorten.
Die Bodenansprüche der Quitte sind in etwa mit denen der Birne zu vergleichen: mittelschwer, warm und nicht zu trocken. Auf schweren, kalkhaltigen und auch sehr mageren Böden können Blattaufhellungen (Chlorosen) auftreten.
Die Blütenknospen sitzen an Kurztrieben, die sich an den letztjährigen Langtrieben und auch am älteren Holz bilden. Quitten galten früher als spät blühend. Bedingt durch die kürzeren und intensiveren Frühlingstage im Zuge des Klimawandels nähert sich der Blütezeitpunkt von Apfel und Quitte an. Auch Quittenblüten können durch Spätfröste geschädigt werden.
Ein guter Schnittzeitpunkt liegt nach dem Ende der starken Fröste, etwa Anfang März. Offene Wunden, die beim Sommerschnitt entstehen, können die Gefahr einer Feuerbrandinfektion erhöhen. Quitten werden heute vor allem auf Quittenklone, z. B. `Quitte A`, `Quitte C`, `BA 29` oder `Adams`, veredelt angeboten. Bis auf wenige Sorten wie `Leskovacz` ist die Quitte selbstfruchtbar.
Im Hinblick auf die Anfälligkeit der Quitte gegenüber Feuerbrand hat eine strauchartige Erziehung mit tief ansetzenden Seitentrieben ohne hohen Stamm den Vorteil, dass man vom Feuerbrand befallene Triebe an der Basis entfernen kann, ohne im Fall der Fälle die ganze Pflanze roden zu müssen.
Seit einigen Jahren wird die Quitte vermehrt auch als Spindel erzogen. Pflanz- und Erhaltungsschnitt orientieren sich an dem der Birne. In der Regel erzieht man die Quitte relativ natürlich mit leicht schräg nach oben gerichteten Seitenästen an der zentralen Mitte. Ins Kroneninnere wachsende und steil nach oben gerichtete Jungtriebe können im Zuge des Winterschnittes entfernt werden. Achtgeben sollte man darauf, dass die oberen Äste die darunter liegenden nicht überbauen und verschatten. Durch die große Last der Früchte biegen sich die Äste oft stark nach unten. Passende Austriebe auf den Scheitelpunkten lassen sich gut zur Verjüngung verwenden.
`Cydora Robusta` ist birnenförmig, robust gegen Feuerbrand und liefert sehr hohe Erträge mit großfruchtigen Quitten. `Konstantinopler` ist ein Klassiker mit apfelförmigen Früchten und bietet aromatische Früchte.
`Champion` ist ebenfalls apfelförmig. Die mittleren Früchte gelten ebenfalls als sehr schmackhaft.