Rosen, Rosen, Rosen

Johannisbeerverkostung am Obstlehrgarten vorgezogen
16. Juni 2024
Wettbewerb: „Mein Obstgarten“
5. Juli 2024

Rosen, Rosen, Rosen

Die Rose, Königin der Blumen war das Schwerpunktthema der diesjährigen Tagesfahrt des Kreisverbandes Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V.

Voll besetzt war der Reisebus, mit dem es zunächst erwartungsvoll in das private Rosenparadies von Christine Bender ins unterfränkische Kolitzheim ging. „Alte Rosen, alte Zeiten“ lautet das Motto von Benders Rosengarten. Die hohen Erwartungen der Reiseteilnehmer wurden nicht enttäuscht. In jahrelanger passionierter Gestaltungsarbeit hat Bender ihren Rosengarten auf ein hohes Niveau gehoben. Begrüßt wurden die Besucher von geschichtsträchtigen Rosenpersönlichkeiten wie der dunkelroten `Charles de Milles` (Rosa gallica), der rosa farbigen `Comte de Chambord` (Portland Rose) oder der karminroten `Mme Isaac Pereire` (Rosa borbonica). „Typisch an alten Rosen sind die dezenten Farben von Weiß bis Dunkelrot, sowie die zarten, duftenden, nicht geordneten Blütenblätter. Während Rosa Gallica Sorten nur einmal blühen, erscheinen bei den Portland Rosen Blüten bis zum Herbst. Zusammen mit Damaszener Rosen eignen sie sich für Rosenköstlichkeiten für die Küche besonders gut. Viele dieser Sorten lassen sich auch leicht vegetativ selbst vermehren“, so die Rosenspezialistin. Für den Einstieg in die Kultur alter Rosen empfahl Bender die dankbare Sorte `Rose de Resht`. Werden in feuchten Jahren ihre Lieblinge doch einmal von Mehltau oder Sternrußtau befallen, setzt Christine Bender als Hausrezept eine Mischung aus Buttermilch und Wasser im Verhältnis von 10:1 mehrmals ein.

Neben alten Rosen haben es Bender auch die sog. Englischen Rosen angetan. So ziert die zart weiß-gelbe Kletterrose `Claire Austin` neben vielen weiteren Kletterrosen einen Teil ihrer Haufassade.

In stimmungsvollem Fachwerkambiente einer alten Scheune durften die Rosenfreunde selbst hergestellte Köstlichkeiten probieren. Aufgetischt wurden z.B. Rosensaft, Rosengelee und Rosenbutter und hierzu auch die Rezepte vorgestellt. Für Rosensaft verwendet Christine Bender einen ¾ l abgekochtes und abgekühltes Wasser, 25 Rosenblüten von Damaszenerrosen, den Saft von 2-3 Zitronen und 200-250g Zucker. Dass Wasser mit den Rosenblättern wird 24 h in einem verschlossenen Gefäß angesetzt. Am nächsten Tag werden die Rosenblätter abgesiebt und der Rosenansatz mit Zucker gesüßt. Eine besondere Note für heiße Sommertage erreicht sie durch Aufgießen mit Secco oder Mineralwasser.

Am Nachmittag stand ein Besuch des Rosengartens von Christa Schlegelmilch in der stimmungsvollen Altstadt von Zeil am Main auf dem Programm. Der gepflegte Garten entlang der Zeiler Stadtmauer befindet sich seit 150 Jahren im Familienbesitz und steht aktuell unter dem Motto: `Barocke Gartenwonne an der Stadtmauer`. Er untergliedert sich in einen schattigen Sitzbereich mit mächtigem Nussbaum, ein kleines Obstquartier und einen formalen fränkischen Bauerngarten mit Gemüsekulturen und Elementen eines englischen Cottage Gartens. Rosenpavillons bepflanzt im farbenprächtigen Ramblerrosen, wie der dunkelpurpurnen Sorte `Himmelsauge` oder der rosa-weißen Züchtung `Aristide Briand` verleihen dem zentralen Bereich des Stadtgartens barocke Opulenz. Spielerisch umgarnen eine ganze Palette unterschiedlicher Rosenschönheiten den Gartenzaun. Unter ihnen z.B. die eher selten gesehene Strauchrose `Pink Grootendorst` mit nelkenähnlichen Blüten. Hat man schon einmal Bekanntschaft mit ihren zahllosen Stacheln gemacht, liegt die Vermutung nahe, dass es wohl so eine Sorte gewesenen sein könnte, die das imaginäre Dornröschenschloss mit ihren wehrhaften Rosentrieben vor ungebetenen Eindringlingen geschützt haben könnte.

Terminhinweis:

Die ursprünglich für den 9. Juli terminierte Johannisbeerverkostung mit Führung durch den Obstlehrgarten muss aus organisatorischen Gründen auf den 4. Juli verschoben werden. Interessenten treffen sich um 16 Uhr am Obstlehrgarten des Kreisverbandes Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. Die Veranstaltung ist kostenlos.