Der Klimawandel mit trockeneren und heißeren Sommern kommt dem Anbau von Auberginen im Hausgarten entgegen. Während man früher allenfalls im Gewächshaus anbauen konnte, sind seit einigen Jahren auch Kulturen im Freiland machbar. Jetzt, Anfang September steht bei guter Kulturführung eine reiche Ernte an.
Auberginen und Paprika haben in Sachen Anbau viele Gemeinsamkeiten. Beide Gemüsearten zählen zu den Nachtschattengewächsen (Solanaceae) und lieben einen warmen, geschützten Standort in voller Sonne, wobei die Aubergine noch einen Tick mehr Wärme benötigt.
Sät man selbst aus, fällt der Startschuss für eine Pflanzung nach den Eisheiligen bereits Ende Februar. Die Pflanzen haben dann je nach Kulturführung eine Höhe von 15-30 cm.
Steht kein Garten zur Verfügung, kann man auch sehr gut Containern kultivieren. In einen 10 -15 l Topf setzt man jeweils eine Pflanze. Als Erde kann man eine Mischung aus Pflanzerde mit reifem Kompost (so vorhanden) verwenden. In heißen Phasen sind Untersetzer sinnvoll um etwas Wasser auf Vorrat geben zu können. Ausreichend Abflusslöcher verstehen sich von selbst. Ideal sind automatische Bewässerungssysteme wie z. B. das leicht zu installierende Blumat -Tropfsystem. Dies erspart besonders in heißen Phasen viel Gießarbeit und hilft Urlaubsphasen zu überbrücken. Eine Topfkultur hat vor allem im Frühjahr den Vorteil, dass man die Pflanzen bei plötzlichen Kälteeinbrüchen an einen geschützten Standort bringen kann.
Im Freiland beträgt der Pflanzabstand ca. 50 x 50 cm. Stehen die Pflanzen zu dicht, tragen sie sichtbar weniger. Im Gewächshaus kann man den Standort sogar noch etwas vergrößern. Dort zieht man sie oft mit drei Trieben an Schnüren. An einem Trieb reichen jeweils 2 Fruchtansätze aus. Den Rest der Triebe und Blüten kann man entfernen. Wem das zu viel Arbeit ist, kann die Pflanze auch ganz natürlich wachsen lassen. Das bei den Paprika empfohlene Ausbrechen der Königsblüte kann man unterlassen. Auf dem Gemüsebeet empfiehlt sich das Anbinden an einen dünnen Pfahl, da die Pflanzen unter der Last der schweren Früchte leicht abbrechen können. Zieht man mehrere Pflanzen in einer Reihe, lässt sich über den kurzen Pfählen leicht ein Vlies bei Kälteperioden legen. Außerhalb geschützter Kulturräume macht der Anbau auf einem Mulch Vlies Sinn. Der Boden darunter erwärmt sich schnell und fördert das Pflanzenwachstum.
Wichtig für die Kultur der Aubergine ist eine gute und regelmäßige Wasserversorgung. Wassermangel macht sich durch hängende Blätter schnell bemerkbar. Auberginen zählen zu den Starkzehrern. Man rechnet im Freiland mit etwa 17g Reinstickstoff pro m2, was umgerechnet etwa 170g Hornmehl entspricht. Der Dünger sollte am besten möglichst gleichmäßig zur Verfügung stehen, was bei Verwendung von Hornmehl eine Aufteilung z. B. 3 Düngergaben sinnvoll macht. 3-4 Wochen vor der Ernte braucht man nicht mehr zu düngen.
Unter den Sorten ist die großfruchtige Elisa F1 ein Klassiker. Wer eher viele und kleinere Früchte ernten möchte, kann es z. B. mit der Sorte De Barbentano versuchen.
Auberginen lassen sich mit etwas Kochpassion zu wunderbaren Gerichten verarbeiten. Sei es frisch paniert, gebraten oder zusammen mit Tomaten, Paprika, Karotten, Zwiebeln, Knoblauch und Gartenkräutern zu einer leckeren Gemüsebeilage eingekocht.