Der Sommerphlox Phlox ist eine echte Genießerstaude und macht jeden Sommertag erlebnisreicher und schöner. Vor allem am Abend, wenn sich der feine Duft intensiviert, die Nachtfalter ihre lebhaften Runde um die Blüten drehen und die Farben an Leuchtkraft zunehmen, hat der Phlox seinen großen Auftritt. Dennoch kann die Flammenblume, wie der Phlox auch genannt wird, durchaus auch eine launische Diva mit hohen Ansprüchen sein.
Seine Herkunft, die bewaldeten Flussniederungen Ohios, sagt bereits einiges über die Ansprüche der edlen Prachtstaude aus. Der Sommerphlox (Phlox paniculata Hybr.) schätzt tiefgründige, nährstoffreiche Böden mit ausreichend Feuchtigkeit. Er liebt Sonne, kommt aber auch mit lichtem Schatten klar. Auf harten und knochentrockenen Böden mit geringer Luftfeuchtigkeit kommen viele Sorten jedoch schnell an ihre Grenzen. Nicht selten wird der Phlox auch als richtiger „Schluckspecht“ betitelt. Wird in der Phase der Blütenausbildung das Wasser knapp, leidet er sichtlich, die Laubblätter vertrocknen von unten nach oben und ein Befall mit dem Mehltaupilz ist dann oft nicht mehr weit. Der Pilzbefall ist zum einen sortenbedingt, häufig aber vor allem eben auch ein Indikator für einen falschen, oft zu trockenen Standort. Bei Problemen mit Älchen, die sich durch Krüppelwuchs ankündigen, werden die anfälligen Pflanzen am besten durch tolerantere Sorten ersetzt. Bei einer Neupflanzung ist dann ein Standortwechsel angesagt. Oft muss man mit Sorten und dem Standort generell etwas experimentieren um das Optimum aus dem Duett Sorte und Standort herauszuholen. Dies kann durchaus eine kleine Herausforderung sein und den Gärtnerehrgeiz wecken. Fehlt ein passender Standort im Garten, lässt sich der Phlox auch in einem ausreichend großen Topf kultivieren.
Wird Phlox im Herbst gepflanzt, schützt man ihn am besten mit einer leichten Laubdecke. Besonders schneelose Winter und Barfröste können bei Herbstpflanzungen Schäden anrichten. Bei guter Wasser- und Nährstoffversorgung kann er lange am gleichen Standort bleiben.
Der Blütenauftritt der Phlox paniculata Hybr. reicht von Juni bis September. Sehr früh blüht z. B. die blauviolette Sorte `Blue Paradise`, spät die wüchsige weiße Sorte `Hochgesang` oder die Förster Sorte `Kirmesländer`. Die Besonderheit vieler Züchtungen ist ihr Auge, wie z. B. die Sorte `Landhochzeit` mit rotem Auge und rosa Grundfarbe. Mit einem kleinen Trick kann man frühe Blüten auch etwas nach hinten schieben. Hierzu kürzt man vor oder beim Erscheinen der Blütenknospen diese um eine Handbreite ein. Die so entspitzten Knospen treiben aus den Blattachseln aus und blühen hierdurch einige Wochen später.
Neben Madonnenlilien, Indianernesseln, oder Lavendel gehören viele Sommerphloxarten zu den interessantesten Duftstauden. Der feine bis schwere Duft der hohen Staudenphloxe wird oft sehr unterschiedlich wahrgenommen. Während manche Sorten mit schweren curry- bis liebstöckelartigen Duftnoten deutliche Ausrufezeichen setzen, halten sich viele Sorten mit zarten Aromen zurück. Zarte Nasen erkennen die Duftnoten von Honig, Nelken, Veilchen, Lilien oder Rosen. Andere Genießer wiederum wollen zitrusartige Düfte oder sogar Wohlgerüche des edlen Frangipani, Fliedernoten oder des Geißblattes wahrnehmen.
Möchte man Phlox auch in der Wohnung genießen und in die Vase stellen, schneidet man ihn am besten schon in den frühen Morgenstunden, wenn bereits eine größere Blütenzahl geöffnet ist. Verblühtes schüttelt man vorsichtig aus der Blütenrispe und stellt sie dann zügig ins frische Wasser. Weil die Blüte als nicht besonders haltbar gilt, findet man sie auch rel. selten in Blumengeschäften. Mit einem Frischhaltemittel kann man den Strauß aber durchaus bis zu 10 Tagen genießen.