Der Vorfrühling hat trotz "Schmuddelwetter" schon begonnen. Winterlinge leuchten bereits gelb, Schneeglöckchen stehen kurz vor der Blüte und erste frühe Krokusse machen sich ebenfalls bereit.
Mit seiner leuchtend gelben Blüte zählt der Winterling zu den allerersten Frühlingsgeophyten, liefert sehr zeitig im Jahr für die Bienen mit den ersten Pollen und Nektar. Die ursprüngliche Heimat des Winterlings (Eranthis hyemalis) liegt in den feuchten Laubwäldern Südeuropas. Von Südfrankreich über Italien und Bulgarien kommt er bis in die Türkei wild vor. Die ersten Berichte über den Winterling in deutschen Gärten datieren auf das Jahr 1588 zurück. Richtig populär wurde er allerdings erst Ende des 18. Jahrhunderts, als er großflächig in Landschaftsparks gepflanzt wurde. Dort ist er vielerorts verwildert. Für seine rasche Verbreitung sorgen auch Ameisen, die am nährstoffreichen Samenanhängsel gerne naschen und es verschleppen. Die im Fachhandel erhältlichen kleinen Wurzelknollen kann man vor dem Ausbringen eine Nacht in Wasser legen, bevor man sie ca. 5 cm tief steckt. Hat sich der Winterling bereits im Garten etabliert, kann man größere Horste auch nach der Blüte teilen und an anderen Stellen auspflanzen. Wer etwas Geduld hat, kann die reifen Samen ernten und an ausgewählten Stellen flach in die Erde drücken. Mit der Blüte dauert es in der Regel allerdings 2-3 Jahre.
Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
Von den etwa 15 Arten ist nördlich der Alpen nur unser einheimisches Schneeglöckchen Galanthus nivalis beheimatet. Dank des ölhaltigen Anhängsels werden seine Samen gerne von Ameisen verbreitet. Beliebt sind auch gefüllte Sorten wie `Flore Pleno`. Besonders in England hat das Schneeglöckchen eine wahre züchterische Begeisterung entfacht. Dort sind zwischenzeitlich über 700 Namenssorten entstanden. Sehr wohl in unseren Gärten fühlt sich auch das sehr früh blühende Türkische Schneeglöckchen (Galanthus elwesii). Man erkennt es neben der frühen Blüte an seinen kräftigen Blättern. Etwas mehr Wärme und Bodenfeuchte als unser heimisches Schneeglöckchen schätzt Galanthus woronowii. Schneeglöckchen finden im Wurzelsaum von Gehölzen während der sommerlichen Ruhephase die notwendige Trockenheit. Kräftig herangewachsene Horste kann man nach der Blüte ausgraben und teilen. Am besten kommen die Zwiebeln schon sehr zeitig in die Erde. Sie haben im Gegensatz zu Tulpen oder Narzissen keine Schutzhaut und schrumpfen deshalb bei unsachgemäßer Lagerung.
Krokusse (Crcus sp.)
Sie kommen mit ihren etwa 90 Arten von der Iberischen Halbinsel bis zum Altai Gebirge und im Mittelmeergebiet vor. Typisch für die klassischen Frühlingsboten sind die orangeroten Narben und die grasartigen, weißgestreiften Blätter. Ideal für Krokusse sind sonnige Südlagen mit einer ausreichenden Frühlingsfeuchtigkeit. Im Sommer schätzen sie hingegen Trockenheit und viel Wärme, nur dann können die Zwiebelknollen gut ausreifen. Sehr zeitig unterwegs ist der violett blühende und zart duftende Crocus tommasinianus. Er blüht zwar nur kurz, setzt aber reichlich Samen an und eignet sich prima zum Verwildern. Sehr früh blühen auch die Varietäten von Crocus chrysanthus. Er wurde züchterisch stark bearbeitet und leuchtet in Weiß, Gelb, Blau und Weiß. Auf sommertrockenen Standorten vermehrt er sich gut durch Brutknollen. Crocus chrysanthus eignet sich übrigens auch sehr gut für extensiv begrünte Dächer. Besonders attraktiv sind natürlich die etwas später blühenden großblumigen Garten-Krokusse. Hierzu gehören populäre Sorten wie die kräftig gelb gefärbte `Große Gelbe`, die weiße `Jeanne d`Arc` oder die violett gestreifte `Pickwick`.