Leuchtende Frühlingsjuwelen

Der Vorfrühling hat begonnen
20. Februar 2018
Obstbäume durch Anschäften veredeln
12. März 2018

Die sehr mannigfaltige Gattung Iris besteht aus über 200 Arten. Sie haben knollige oder langgestreckte, flach kriechende Rhizome oder Zwiebeln. Zu den besonders früh blühende Arten gehören die Zwergformen Iris reticulata (Netzblattiris), Iris danfordiae (Gelbe Zwergiris), Iris histrioides (Zwergiris) und Iris winogradowii (Winogradow Schwerlilie). Viele Botaniker haben diese zwiebelbildenden Irisarten mittlerweile zu einer eigenen Gruppe, den Iridodyctium zusammengefasst. Mittlerweile gibt es auch viele Kreuzungen dieser unterschiedlichen Gruppen.

Zwischen sich bereits verabschiedenden Schneeglöckchen und Winterlingen leuchten sie in strahlendem Gelb, Hellbau, oder Purpurviolett um die Wette und feiern ein "Zwiebelfest" der ganz besonderen Art.

Die bekannteste unter den erlesenen Blütenzwergen ist wohl die aus dem Kaukasus stammende Netzblattiris. Es gibt sie neben dem bekannten dunklen Violett auch in extravagantem Hellblau und strahlendem Weiß. Ihren Namen verdankt der 8 bis 15 cm hohe Zwerg der netzartigen Haut, mit der seine Zwiebel umhüllt ist. Die Hängeblätter sind mit einem typischen leuchtenden "Saftmahl" bestückt, was zur Anlockung der Insekten dienen soll. Die Blüten duften übrigens angenehm. Die Blätter selbst sind unscheinbar, grasartig schmal und überragen später die Blüten. Man lässt sie am besten ungestört weiterwachsen, damit sich die Pflanze für das nächste Blütenfest rüsten kann. Die Pflanze vermehrt sich durch Brutzwiebeln. Dieser brauchen allerdings zwei bis drei Jahre, ehe sie selbst blühen. Erst wenn die Blätter verwelkt sind, kann man die vertrockneten Reste entfernen. Damit sich die Netzblattiris dauerhaft im Garten etablieren kann, ist ein durchlässiger, kalkhaltiger und lockerer Boden erforderlich. Schwere, winternasse Böden und auch Staunässe im Sommer werden nicht vertragen. Als Standort sind vollsonnige, geschützte Plätze erfolgsversprechend. Der Lebensbereich Steingarten bietet die besten Voraussetzungen für ein gutes Gedeihen. Die Zwiebeln kann man im gut sortierten Fachhandel bestellen. Man steckt sie am besten schon im Spätsommer.

Noch etwas früher als die Netzblattiris blüht Iris histrioides. Ihre Knospen erscheinen oft schon im Februar vor der Schneeschmelze. Sagt ihr der Standort zu, vermehr sie sich durch Samen. Die verwandte Gelbe Zwergiris ist ein Kind luftiger Höhenlagen. Im Taurus Gebirge wächst sie an sommertrockenen Standorten bis in eine Höhe von 3000 m.