Obstveredlungen sichern Biodiversität

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In einer Zeit der rapide abnehmenden Artenvielfalt und des rasant zunehmenden Sortenschwundes haben Obstsortengärten die Funktion einer Art "Arche Noah" zum Erhalt der gärtnerischen Schöpfung und Vielfalt, die es zu erhalten gilt.

Hierzu gehört auch der Obstmuttergarten in Einberg. Er wird vom Kreisverband Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. betreut und genutzt. Er besteht aus einem historischen Teil und einem vor etwa 20 Jahren angelegten neueren Teil. Neben seinem aus mittlerweile etwa 80 Apfel-, Birnen-, Kirschen- und Zwetschgensorten bestehenden Sortiment, das für Ausstellungen, für die Anbauberatung und als Lieferant für Edelreiser genutzt wird, hat er eine wichtige ökologische Funktion am Ortsrand von Einberg. Zusammen mit den alten Obstbaumzeilen stellt er einen beeindruckenden Obstbaumgürtel dar, wie man ihn früher vielerorts vor den Toren der Dörfer fand. Ging es in vergangenen Zeiten vor allem um die Sicherung und Erweiterung der Ernährungsbasis, treten heute vor allem ökologische und genetische Aspekte in den Vordergrund.

Im Januar geschnitten und im Ebersdorfer Reiserkeller eingelagert erwachen nun viele der Einberger Edelreiser, die von den Gartenfreunden auf meist schon ältere Obstbäume gepfropft werden, zu neuem Leben und bereichern die genetische Obstsortenvielfalt im Coburger Land.

Traditionell fand nach der Reiserausgabe am Reiserkeller ein Veredlungskurs am Obstlehrgarten statt. Eine opulente Narzissenblüte mit vielen Tausenden von gelben Narzissenglocken umrahmte die Veranstaltung. Geschäftsführer Thomas Neder konnte hierzu auch Gäste aus dem Kreisverband Kronach begrüßen. Demonstriert wurden neben der Augenveredlung mit Hilfe der chip buddings Methode auch Varianten der Kopulation, Methoden des Pfropfens hinter die Rinde, das Geißfußpfropfen, das Anplatten und Anschäften.