Johannisbeeren zählen zum dankbarsten Beerenobst. Die robusten Sträucher finden so gut wie in jedem Garten Platz. Auch für die Containerkultur auf dem Balkon oder der Terrasse sind sie wunderbar geeignet.
Humose, nährstoffreiche Böden eignen sich am besten. Staunasse Böden sollten vermieden werden. Optimale Fruchtqualität wird nur in vollsonniger Lage erzielt. Im Schatten verzögert sich die Ernte. Mehrere Sorten nebeneinander verbessern den Fruchtansatz.
Johannisbeeren gibt es mittlerweile in Weiß, Gelb, Rosa, Rot, Schwarz und sogar in Grün, wobei besonders neue Spielarten, wie die rosafrüchtige, milde Sorte `Rosalinn` reizvoll sind. Bei den schwarzen Sorten fallen momentan besonders die großfruchtigen Züchtungen wie Bona, Big Ben, oder Black Marble auf, wobei Bona die wohl mildeste ist. Hervorragend schmeckt auch die schwarze Sorte Cassissima Noiroma. Bei den roten Sorten konnten sich im Lehrgarten Detvan, Rovada oder die neue rote Sorte Violette etablieren. Bei den gelben Züchtungen erfreuen z. B. Zitawia und Werdavia durch ihre Fruchtgröße und den milden Geschmack. Ein echter Massenträger ist die früh reifenden Züchtung Primus. Sie schmeckt vollreif ungewöhnlich süß für Johannisbeeren.
Im Obstlehrgarten des Kreisverbandes Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. werden zur Zeit fast 30 verschiedene Sorten getestet. Anlässlich des Sommerfestes am Obstlehrgarten (21. Juli) werden im Zuge einer Fachführung (15:30) die unterschiedlichen Erziehungssyteme vorgestellt.
Johannisbeeren reifen je nach Sorte von Ende Juni (z. B. `Primus`) bis in den August (z. B. `Augustus`) und liefern frisch vom Strauch gepflückt über einen langen Zeitraum täglich ein Stück Gesundheit. Auch für die "Spätlese", was vielleicht etwas ungewöhnlich erscheint, sind einige Sorten wie z. B. die rote Sorte Rovada gut geeignet. Die Beeren schmecken vor allem bei roten Sorten dann etwas säureärmer und milder. Mehrere Sorten nebeneinander gepflanzt fördern den Ertrag.
Das Fruchtverhalten bei Roten, Weißen und Schwarzen Johannisbeeren ist unterschiedlich:Bei Roten und Weißen Johannisbeeren fruchten in der Regel die einjährigen Seitentriebe der aufrecht wachsenden Haupttriebe. Kurze Seitentriebe an zwei- bis dreijährigen Gerüsttrieben liefern die besten Erträge. Bei Schwarzen Johannisbeeren sind die im Vorjahr gewachsenen Langtriebe in der oberen Triebhälfte bereits voll fruchtbar. Man sollte sie nicht einkürzen, denn sie liefern die beste Fruchtqualität. Im Laufe der Zeit entwickeln sich fruchtende, untergeordnete Seitentriebe Insgesamt verzweigen sie sich aber weniger als rote und weiße Sorten.
Neben klassischen Erziehungsystemen wie Strauch oder Hochstamm werden am Obstlehrgarten Johannisbeeren auch als Hochstammpyramiden und als 3 Ast, bzw. 1 Asthecke erzogen, wobei vor allem die letzten 3 Varianten auch optisch viel hermachen und leicht beernten lassen.