Papau oder Indianabanana – Späte Exotik aus dem Obstgarten

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Der ideale Obstgarten liefert vom Frühling bin weit in den Herbst hinein fortlaufend vitaminreiche Früchte zum Naschen. Frühe Ernten aus dem Obstgarten liefern Erdbeeren und Maibeeren. Den Abschluss der Obstsaison stellt die Ernte der Bayernkiwis und der Papau oder Indianabanane dar. Wenn sich ihr Laub gelb färbt, wird es Zeit zum Ernten. Noch kennt kaum jemand die zwischen 200 und 500 g schwere Frucht. Ein Anbauversuch lohnt.

In den ersten Jahren hat sie sich etwas hart getan. Nun fruchtet die aus Nordamerika stammende Indianabanane (Asimina tribloba) seit einigen Jahren auch im Obstlehrgarten des Kreisverbandes Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. Wie die Erfahrungen im Obstlehrgarten gezeigt haben, schätzen die langsam wachsenden Jungpflanzen einen etwas schattigen Standort mit nicht zu schwerem tiefgründigen Boden, der ruhig etwas sauer sein kann. Hierzu kann man etwas Rhododendron Substrat der anstehenden Erde beimischen.

Schon die Ureinwohner Nordamerikas haben die `Pawpaw`, wie die neue Obstart auch genannt wird, geschätzt. Heute eröffnet sie mit den länglichen und dicken Früchten auch im Erwerbsobstanbau eine kleine Nische. Ursprünglich vor allem für das Weinbauklima interessant, spielt ihr die Klimaerwärmung in die Karten. Interessant ist neben ihrem exotischen Geschmack, der etwas an Melone/ Mango und Banane erinnert, vor allem auch ihre Robustheit gegen Krankheiten. Tiefe Temperaturen werden, wie die Erfahrungen im Lehrgarten gezeigt haben, gut überstanden. Wurden in den letzten harten Wintern an zahlreichen Kulturen deutliche Frostschäden verzeichnet, haben die Pawpaw diese Winter im Obstlehrgarten ohne Schaden überstanden. Als eine Art Spindel erzogen, wird sie je nach Standort im fränkischen Klima etwa 3-4 m hoch. Das kann aber bei der Langsamwüchsigkeit etwas dauern. Die Schnittmaßnahmen halten sich in Grenzen.

Asimina blüht bei uns in der Regel erst nach den Eisheiligen. Da die Blüten je nach Sorte selbstunfruchtbar sind, ist sie auf Fremdbefruchtung angewiesen. Die Sorten `Sunflower` und `Prima` gelten als teilweise, bzw. als selbstfruchtbar. Am besten pflanzt man unterschiedliche Sorten nebeneinander, um die Bestäubung zu unterstützen. Wie die Blüten der Birne, riechen die Blüten der Indianerbanane nicht besonders gut. Sie wirken daher auf Bienen und Hummeln nicht wirklich attraktiv. Mit einem Pinsel kann man daher etwas nachhelfen und selbst "Bienchen" spielen. Bei Früchten, die ein Gewicht von bis zu 450g erreichen können, lohnt die Arbeit.

Erntereif werden die Früchte bei uns etwa Anfang Oktober. Das Umfärben von Grün nach Gelb ist ein Anhaltspunkt. Sie riechen dann auch stark aromatisch. Werden die Früchte bei Zimmertemperatur gelagert, reifen sie schnell nach und müssen dann rasch verzehrt werden. Sie werden längs halbiert und ähnlich wie eine Kiwi ausgelöffelt. Die großen braunen Samen, die in der ganzen Frucht verteilt sind, entfernt man vorher.

Aktuelle Sorten sind neben `Sunflower` und `Prima`, `KSU Atwood` und die besonders großfruchtige Art `Shenandoah`.

Bezugsquelle z. B. : www.lubera.com