Für leidenschaftliche Sonnenanbeter und Liebhaber üppiger Blütenpracht gibt es keine so unangenehme Zeit wie die tristen, trüben Wintermonate, wo der tiefe Schlummer im Garten und in der Natur schier endlos erscheint. Zum Glück gibt es neben dem bekannten Sortiment bewährter Zimmerpflanze auch eine ganze Reihe im Winter blühender Kübelpflanzen, die dem "Winterblues" mit bunten Farbtupfern zumindest etwas entgegenwirken können. Hierzu gehören z.B. die leuchtend gelb blühenden Akazien und die edle Prinzessinenblume. Es muss nicht immer ein frostfreier Wintergarten sein. Auch in hellen Treppenhäusern in verglasten Loggias oder an Fenstern kühlerer Räume ist mit diesen Pflanzen einiges möglich.
Akazien - Leuchtend gelb wie die Sommersonne
Die leuchtend gelbblühenden Akazien gehören zu den klassischen Winterblühern. Eine Reihe von Arten, wie z. B. die aus Australien stammende Silberakazie (Acacia dealbata) eignet sich aufgrund ihres baumartigen Wuchses besonders für frostfrei gehaltene Wintergärten. Blühbeginn und Blühdauer richten sich nach der Temperatur. Bei einer Wintertemperatur von 10 Grad erscheinen die Blüten um die Jahreswende, bei 5 Grad verschiebt sich der Blütenflor Richtung Spätwinter. Viele Arten verströmen einen angenehmen Duft. Die meisten Arten vertragen keinen Kalk und reagieren auf kalkhaltige Pflanzerde oder zu kalkhaltiges Gießwasser schnell mit Blattaufhellungen (Chlorosen). In Kultur sind deshalb viele Arten auf die robuste Unterlage Acacia retinoides veredelt. Die Pflanzen sind zwar etwas teurer als aus Samen oder Stecklingen gezogene Exemplare, dafür aber deutlich pflegeleichter. In ein durchlässiges Substrat getopft und hell und kühl aufgestellt, ergeben sich bei der Kultur kaum Schwierigkeiten. Schädlingsprobleme sind so gut wie nicht bekannt. Nach der Blüte schneidet man die verblassten Blütenstände ab oder nimmt zu lang gewordene Äste auf kurze Nebentriebe nahe dem Hauptstamm oder Seitenast zurück. Insgesamt wird ein Schnitt gut vertragen.
Prinzessinenblume - Divenhaft schön
Schon der Name verspricht Verheißungsvolles und tatsächlich kann man sich an den tiefvioletten Blüten der aus Brasilien und den Anden stammenden Art Tibouchina urvilleana kaum satt sehen. Vor allem diese Art wird im Handel angeboten und eignet sich als Topf- und Kübelpflanze. Nicht umsonst trägt sie den Namen Prinzessinenblume. Die einzelne blauviolette Blüte verblasst zwar schon nach kurzer Zeit, doch immer wieder folgen neue Blütenstände. Sie verlängern den Blütenflor um viele Wochen. Die auffällig gehörnten Staubblätter dienen als einladende Landeplätze für Insekten. Trotz ihrer Herkunft wollen es die Pflanzen im Winter kühl. Temperaturen um 10 Grad sagen ihnen am besten zu. Beim Kauf sollte man auf gut verzweigte Exemplare achten, denn leider zeigt diese Kübelpflanze einen etwas sparrigen Wuchs. Man kann sich jedoch behelfen, indem man vom Frühjahr bis in den Sommer die Neuaustriebe der Pflanze nach dem zweiten Blattpaar mehrmals entspitzt. So entsteht ein etwas kompakterer Busch, der sich auch als Zimmerpflanze kultivieren lässt. Darüber hinaus lässt sich durch diesen kleinen Trick der Blühbeginn um einige Wochen verzögern. Jungpflanzen werden oft mit Hemmstoffen behandelt, die das Wachstum für eine gewisse Zeit bremsen. Aber die Wirkung lässt im Laufe der Zeit nach. Im Sommer will es die exotische Schönheit gerne luftig. Am besten sagt ihr dann ein halbschattiges Plätzchen im Freien zu. Das Substrat sollte leicht sauer sein. Hierzu kann man handelsübliche Humussubstrate beim Umtopfen mit Azaleenerde und etwas Seramis oder Blähton zur Steigerung der Durchlässigkeit mischen.
Veranstaltungshinweis:
Am Donnerstag, 31.1.2019 findet Teil 1 der traditionellen Gartenpflegerkurse des Kreisverbandes Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. statt. Auf dem Programm stehen die Themen:
"Kübelpflanzen, der Traum vom sonnigen Süden" (Ref. Thomas Neder),
"Schmetterlinge im Garten"(Ref. Günther Reif).
Die Veranstaltung beginnt um 19 Uhr im Nebenraum des Gaststätte Haarther Keller in Haarth.