Wie viel Dünger braucht mein Gartenboden?

Kübelpflanzen, die im Winter blühen
14. Januar 2019
Auf die Plätze fertig los
4. Februar 2019

Der Boden ist mit seinen Wasser- und Nährstoffkreisläufen wesentlicher Bestandteil des Naturhaushaltes und somit eines der kostbarsten Güter. Ziel jedes umweltbewussten Gartenbesitzers sollte es deshalb sein, den Zustand des Bodens in einer Form zu erhalten, bzw. zu verbessern, dass er seine Aufgaben im Naturhaushalt erfüllen kann.

Düngung "aus dem Handgelenk oder aus dem Bauch" heraus ist sehr schwierig. Beim Stickstoff mag dies anhand des Zuwachses und der Blattfärbung mit viel Praxiserfahrung noch einigermaßen funktionieren, beim Rest der Haupt- und Nebennährstoffe wird diese Vorgehensweise nur in den wenigsten Fällen dem wirklichen Bedarf der angebauten Kulturen gerecht.

Dies bedeutet, dass die Ausgangsbasis einer seriösen Düngung eine Bodenuntersuchung sein sollte. Sie braucht nicht jährlich, sollte aber im Turnus von 3-4 Jahren immer wieder mal gezogen werden. Eine Bodenprobe kann durchgeführt werden, wenn die spätherbstliche Bodenbearbeitung noch nicht erfolgt ist oder im zeitigen Frühjahr vor der Bestellung der Beete. Gedüngt wird jedoch erst mit Einsetzen der Vegetation. Ziel der Untersuchung soll es sein, Bodenart, Humusgehalt, pH-Wert und den Gehalt, bzw. die Verfügbarkeit einzelner Nährstoffe, wie Phosphor, Kalium, Magnesium sowie bei Bedarf wichtiger Spurenelemente festzustellen. Erst mit Hilfe dieser Ergebnisse lässt sich Höhe und Art der Düngung in Abhängigkeit von der Bodenart umwelt- und pflanzenfreundlich bemessen. Stickstoff kann mit einem separaten Schnelltest vor Ort rel. leicht erfasst werden. Dies erfolgt mit Beginn der Kultur oder auch in der Kulturzeit.

Ideal zum Ziehen einer Bodenprobe ist ein Bodenprobenstecher. Ein Spaten, mit dem man aus einer einheitlich genutzten Fläche (Rasen, Obst, oder Gemüsebeet) 10-15 Proben aus einer Tiefe von 0 bis ca. 25 cm Tiefe entnimmt und in kleine Segmente teilt, tut es aber genauso. Die an verschiedenen Stellen eines einheitlichen Gartenquartiers gezogenen Bodenproben werden gemischt und davon etwa 500g in einen festen Beutel gegeben und mit einem wasserfesten Stift beschriftet (Anschrift des Gartenbesitzers und Angabe des Quartiers).

Die Einteilung der Nährstoffgehalte im Rahmen der Bodenuntersuchung erfolgt in 5 Gehaltsklassen von A (sehr niedrig) bis E (sehr hoch). Anzustreben ist die Gehaltsklasse C (optimal). Zusammen mit den Ergebnissen der Bodenprobe erhält man in der Regel auch in Düngeempfehlung. Eine Liste von Labors kann z. B. unter www.lfl.bayern.de eingesehen werden.

Alternativ kann man die Ergebnisse auch selbst in ein kostenloses Düngeprogramm eingeben und sich die Düngeempfehlungen dann auch ausdrucken lassen (www.gartenbausoftware.de/dig-duengung-im-garten.html) Die Spezialsoftware wurde von der HWST Weihenstephan in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege e.V. entwickelt. Maßgeblich hierfür waren Erhebungsdaten aller bayerischen Kreisverbände für Gartenbau und Landespflege. Auch der Kreisverband Coburg hat hierzu notwendige Daten mitgeliefert.