Es gibt Gartenpflanzen, die pflegeleichter sind. Nur wenige blühen allerdings so zauberhaft, wie Kletterrosen. Die richtige Sorte am richtigen Standort, fachmännisch gepflegt, hat das Potential für einen schneewittchenhaften Gartenzauber.
Sorgfalt beim Pflanzen zahlt sich aus!
Rosen im Container (so man sie regelmäßig gießt) lassen sich ganzjährig pflanzen - auch jetzt noch. Etwas Mühe beim Pflanzen lohnt. Besonders auf etwas schwereren Böden sollte das Pflanzloch deutlich größer und vor allem tiefer als der Container sein. Rosen sind Tiefwurzler! Schwere Böden kann man mit Sand oder Lavalit (Lavagestein) auflockern. Wird an eine Hauswand gepflanzt, sollte man lieber etwas schräg pflanzen. Die Wurzeln liegen am besten außerhalb des Regenschattens des Dachvorsprungs. Auch Bauschutt sollte aus dem Pflanzloch entfernt werden, sonst kümmern die Pflanzen oft jahrelang. Die Veredlungsstelle liegt über der Erde. Standen am gleichen Standort schon einmal Rosen, sollte der Boden großzügig ausgetauscht werden. Noch besser wäre ein Standortwechsel.
Erprobte ADR Rosen
Am liebsten steht die Kletterrose an einem hellen, luftigen Standort. Etwa 5 Stunden Sonne am Tag sollten es schon sein. Bis auf reine Nordseiten eignen sich unter den angesprochenen Parametern die restlichen Himmelsrichtungen. So kann das Laub schnell trocknen und auf den Blättern sitzende Pilzsporen haben weniger Angriffsmöglichkeiten. Sogenannte ADR Rosen (Allgemeine Deutsche Rosenneuheitenprüfung) besitzen eine nachgewiesene Robustheit gegen die gefürchteten Rosenkrankheiten wie Sternrußtau, Rosenrost, Echter und Falscher Mehltau. Dies kann eine Orientierungshilfe bei der nicht ganz einfachen Auswahl sein. Das Sortenspektrum ist mittlerweile immens. Grundlegend unterscheiden sich einmal und öfter blühende Typen.
Ein passende Rank Hilfe vorausgesetzt, lassen sich mit Hilfe von Kletterrosen Wandwände, Pergolen, Pyramiden oder Zäune wunderbar blühend beranken und aufwerten.
Robuste öfter blühende Sorten sind z. B. Santana (rot), Rosarium Uetersen (rosa), Sabrina (weiß-rosa), Teasing Georgia (gelb) und Jasmina (cremefarben).
Bei den einmal blühenden Sorten gefallen z. B. Chevy Chase (rot), American Pillar (kräftig rosa), Bobby James (cremeweiß) oder Veilchenblau (purpurviolett).
Düngung auf Etappen
Im Frühling düngt man Kletterrosen am besten das erste Mal mit Beginn der Forsythienblüte. Hier kann ein langsam fließender organischer oder organisch-mineralischer Dünger verwendet werden. Auf dem Höhepunkt der Hauptblüte, oder kurz danach, kann man dann bei den öfter blühenden Typen einen zweiten reichen Blütenansatz fördern, indem man z. B. einen Flüssigdünger verabreicht. Der zweite Dünger sollte jedenfalls nicht viel länger als 3 Monate nachwirken, da sonst das Ausreifen der Triebe gefährdet wird.
Nach dem 1. Flor werden die Blütenreste konsequent entfernt und auf ein gut ausgebildetes Auge, bzw. auf ein Blatt mit 5 Teilblättchen zurück geschnitten. Krankes Laub kann man mit entfernen. Je nach Witterung kann es notwendig sein, die Pflanzen mehrmals gründlich zu Wässern. Die Blätter sollten beim Gießen aber trocken bleiben.
Beim Schnitt im Winter wird im Prinzip ausgelichtet. Alte Triebe werden zu Gunsten junger gesunder letztjähriger Triebe dicht über dem Boden entfernt. Zieht man die Kletterrosen an Metallkonstruktionen wie Pyramiden etc. ist es sinnvoll, die Triebe eher leicht schräg bis waagerecht spiralförmig um die Kletterhilfe zu ziehen. Hierdurch wird ein besonders reicher Blütenflor erzielt.
Rosen und Clematis
Vor allem in England hat die Kombination von Rosen mit Clematis eine lange Gartentradition. Man spricht hier von "king and queen". Bei uns sind vor allem die rosten Clematis-Viticella Hybriden als Partner von Kletterrosen interessant. Sie werden im Frühjahr etwa zwei handbreit über dem Boden zurückgeschnitten und blühen dann je nach Sorte ab Juni bis in den Herbst hinein zusammen mit den Rosen. Ein Abstand von ca. 80 cm sollte zur Rose eingehalten werden, damit sie nicht zu stark bedrängt wird.