Zart, knackig und aromatisch – Mairüben

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Rüben waren schon in prähistorischen Zeiten, lange bevor man die Kartoffel überhaupt kannte, wichtige Bestandteile der menschlichen Nahrung. Nachdem sie längere Zeit eher ein Schattendasein im Gemüsesortiment fristeten, sind sie heute in der Küche des 21. Jahrhunderts wieder en vogue. Europas Küchenchefs schätzen die Vielseitigkeit des alten Gemüses und verwenden nicht nur die Rüben auch deren Blätter und Blüten.

Knackige Radieschen und scharfe Rettiche zählen zu den urgesunden Klassikern des Gemüsegartens im Frühling. Weniger bekannt ist die zarte Mairübe. Eine schmackhafte Versuchung, die auf dem Gemüsebeet nicht fehlen sollte. Ihr Geschmack liegt in etwa zwischen Kohlrabi und Radies, jedoch etwas milder und feiner als der bekannte Kohlrabi. Besonders die ätherischen Öle geben der Mairübe eine unverwechselbare Note. Man kann Mairüben wie Radies direkt frisch vom Beet genießen, in Salate raspeln oder einfach nur kurz in Butter andünsten. Es gibt sie in weißer, roter oder gelber Schalenfarbe. Das Fruchtfleisch variiert je nach Sorte zwischen weiß und gelb. Wer es besonders mild schätzt, schält ältere Rübchen einfach wie einen Apfel.

Mairüben zählen zum ersten frischen Gemüse aus dem Garten. Je nach Witterung fällt der Startschuss zur Aussaat der leckeren Rüben schon Ende März bis Anfang April. Ein luftiges Schutzvlies hilft bei frühen Aussaaten, indem es gegen unerwartete Spätfröste abpuffert. Gesät wird im Abstand von 20 cm zwischen den Reihen und etwa 10 cm in der Reihe. Damit sich die anspruchslosen Rüben gut entfalten können, dünnt man zu dichte Aussaaten einfach per Hand aus. Diesen Arbeitsschritt sollte man nicht vergessen, sonst erntet man nur kleine Rübchen. Passen Standort und Witterung, steht einer Ernte bereits Anfang Juni nichts mehr im Wege. Spätere Aussaaten deckt man am besten mit einem engmaschigen Gemüseschutznetz ab, denn die Larven der lästigen Gemüsefliegen schätzen die zarten Rüben und machen die Ernte schnell unansehnlich und unbrauchbar. Frischer Mist sollte vermieden werden, da er die Gemüsefliegen stark anlockt. Ein Wechsel der Anbauflächen beugt zudem der gefürchteten Kohlhernie vor. Obwohl die Mairübe vom zeitigen Frühling bis in den Spätsommer gesät werden kann, liefern frühe und späte Aussaaten von Mitte Juli bis Ende August die mildesten und besten Früchte. Wer schneller ernten will, kann auf bereits vorgezogene Pflanzen, die der Fachhandel mittlerweile anbietet, zurückgreifen.

Gängige Handelssorten sind z. B. die weiße `Market Express`, oder die zweifarbige `Primera`.