Wenig bekannte Elsbeere

Gesunder Chinakohl
12. Dezember 2019
Geißfußveredlung
15. Januar 2020

Die Elsbeere (Sorbus torminalis) ist regional auch als Ruhrbirne oder Schweizer Birnbaum bekannt. Sie zählt zu unseren heimischen Baumarten, ist aber nur wenig geläufig. Dies mag daran liegen, dass Elsbeeren von Natur aus nur in eichenreichen Laubwäldern und auf Lehm- und Tonböden wärmerer Gegenden gut gedeihen. Häufig findet man sie z. B. in Franken in den Hassbergen und im Steigerwald. In den Alpen wächst sie in Höhen von bis zu 900 m. Sie ist vor allem für größerer Gärten interessant, wo man sie auch als klassischen Hof- oder Hausbaum ziehen kann. Solange der Boden nicht durchgefroren ist, kann man auch jetzt noch zum Jahreswechsel pflanzen.

Die heimische Wildobstart wächst in der Regel zu einem mittelgroßem bis großen Baum mit 8-20 m Höhe heran. Der Jahreszuwachs ist in den ersten 10 bis 15 Jahren recht hoch. Danach lässt er merklich ab. Auf guten Standorten kann die Elsbeere ein stattliches Alter von 200 bis 300 Jahren erreichen. Oft findet man sie aber auch strauchförmig und mehrtriebig heranwachsend. Ihre Blätter sind ahornartig gelappt. Im Herbst färben sie sich prächtig gelb-orange. Die weißen Blüten erscheinen im Mai bis Juni. Gute Standorte sind nährstoffreiche, durchlässige Böden auf sonnigem bis halbschattigem Terrain.

Die etwa 1,5 cm großen, eiförmigen Früchte sind zunächst olivgrün, färben sich mit zunehmender Reife im Oktober bis November dann lederbraun. Sie besitzen auf der Schale große helle Punkte (Lentizellen). Im Fruchtfleisch finden sich zahlreiche Steinzellen mit einem großen Samen. Die Früchte sind reich an Vitamin C, Gerbstoffen, Fruchtsäuren und Pektinen. Genussreif sind sie erst nach den ersten Frösten. Der Geschmack erinnert dann etwas an Mispeln.

Verwertung

In der Volksheilkunde wurden früher unreife Früchte gegen die Ruhr verwendet (Ruhrbirne).

Heute verarbeitet man die Früchte gerne in Kombination mit säurearmen Früchten zu Gelees, Marmelade oder Mus. Wie beim Speierling eignen sich die Früchte zudem sehr gut als Zusatz zum Apfelwein, wo sie als geringe Beigabe zur Besserung der Klärung und zur Geschmacksabrundung beitragen.

Besonders geschätzt wird der edle Branntwein, den man aus der Fruchtmaische der Elsbeere herstellen kann. Er wird besonders in Österreich als Edelbrand hoch geschätzt und gut bezahlt.

Elsbeeren haben ein schweres und widerstandsfähiges Holz. Man setzt es gerne als Furnierholz, für Musikinstrumente und für Drechslerarbeiten ein. Das Holz ähnelt dem der Birne. Da es in der Schweiz häufig zusammen mit diesem angeboten wird, ist die Elsbeere auch als Schweizer Birnbaum bekannt.

Terminhinweis:
Das neue Jahr startet mit dem ersten Gartenpflegerkurs am Donnerstag, 30. Januar um 19 Uhr in der Gaststätte Haarther Keller in Haarth. Teil 1 ist dem Thema Insektenschutz gewidmet. Auf dem Programm stehen die Themen: "Hummeln im Garten" und "Erlesene Frühlingsgeophyten".