Eine stattliche Zahl wissbegieriger Gartenfreunde konnte 2. Vorsitzender, Reiner Brückner im Namen von 1. Vorsitzenden, Landrat Sebastian Straubel im Haarther Keller begrüßen. Auf dem Programm des ersten Gartenpflegerkurses im noch jungen Gartenjahr standen die Themen: "Zauberhafte Frühlingsgeophyten" und "Hummeln im Garten".
Zahlreiche Tipps und Kniffs, von der Bestellung, über das Stecken, bis hin zu den passenden Standorten hatte Thomas Neder, Geschäftsführer des Kreisverbandes Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. in seinem reich bebilderten Vortrag mit dabei - Praxistipps damit die Blütenparade der Frühlingsgeophyten auch zu Hause im eigenen Garten gelingt. Besonders wichtig sei es, so Neder, z. B. den Pflanzen ausreichend Zeit zu geben, damit ihre Samen ausreifen und ausgestreut werden können. Hacken, Vertikutieren, eine intensive Bodenbearbeitung, bzw. eine zu frühe Mahd im Rasen würden sich negativ auf die Ausbreitung auswirken. Auf einem Spaziergang durch das Gartenjahr wurde der Blütenbogen vom Vorfrühlingsalpenveilchen bis hin zu den späten Herbstkrokussen gespannt. Mit dabei waren auch weniger bekannte Zwiebel- und Knollenpflanzen wie Hasenglöcklein, Hundszahn, Schachbrettblume, Milchstern und Prärielilien. Ein eigener Teil widmete sich den Zwiebelpflanzen der Steppenheide, einem Lebensbereich, der in trockenheitsverträglichen Staudenpflanzungen immer mehr aufgegriffen wird. Hier übernahm die Blaue Zwergiris den Auftakt, gefolgt von Wildtulpen, dekorativen Laucharten bis hin zu wahrhaften Riesen aus dem Reich der Steppenkerzen.
Wie man in der Praxis Hummeln schützt, fördert und erkennt, brachte Günter Reif, 1. Vorsitzender der Kreisverbandes Kulmbach den Teilnehmern in seinem engagierten Vortrag näher. Reif betonte die immense Bedeutung der robusten Hummeln vor allem bei schlechtem Wetter und niedrigen Temperaturen. In Jahren mit schlechter Witterung würden 25 bis 50% der Blüten allein durch die etwa 25 in Deutschland heimischen Hummelarten bestäubt. Damit sich Hummeln im Garten wohlfühlen, sei ein kontinuierliches Angebot geeigneter Trachtpflanzen vom zeitigen Frühling bis in den späten Herbst immens wichtig. Winterlinge, Krokusse, Weidenarten, Gartensalbei, Katzenminze, Phlox, Flockenblume oder Malven seine für Hummeln ideale Futterpflanzen. Anhand der typischen Färbung und der Gestaltung der Ringe auf dem Hinterleib wurden die Unterschiede von Erdhummel, Gartenhummel, Steinhummel und Waldhummel erläutert. Da es nur wenigen Königinnen gelingt, ihre Völker bis zur Aufzucht der Geschlechtstiere über die Runden zu bringen, illustrierte Reif anhand seines selbst gebauten Hummelkastens Möglichkeiten, Fressfeinde und Parasiten vom Hummelvolk fern zu halten. Der Schutz vorhandener Nester und die Schaffung von Nistmöglichkeiten im Garten durch Stein- und Laubhaufen, Nisttaschen aus Stroh und Schilf oder die Bereitstellung von im Handel erhältlichen Hummelnistkästen seien zudem sehr wichtig und hilfreich.
Terminhinweis:
Der zweite Teil der Gartenpflegerkurse findet am Freitag, 7. Februar zum Thema Obstbaumschnitt statt. Beginn 13:30 Uhr. Treffpunkt Obstlehrgarten am Landratsamt Coburg. Um vorherige Anmeldung bei der Geschäftsstelle des Kreisverbandes am LRA Coburg wird gebeten.