Knackige Radieschen und Rettiche wollen zeitig in die Erde. Im Gewächshaus, im kalten Kasten oder unter Vlies können sie bei passender Witterung schon ausgesät werden. Auch in Balkonkästen oder Schalen lassen sich Radies prima ziehen. Durch die kurze Kulturdauer ist diese einfache Gemüsekultur auch wunderbar für Kinder geeignet. Zeit ist ja jetzt meist genügend vorhanden und etwas Ablenkung gefragt.
Radieschen sorgen für die ersten Ernten im Gemüsegarten. Die Keimtemperatur liegt bei gerade mal 3 Grad. Mit Hilfe einer Vliesauflage kann man die Startbedingungen der knackigen Gemüseart verbessern und die Kulturdauer noch beschleunigen. Zwischen Aussaat und Ernte liegen in der Regel zwischen 4 und 6 Wochen.
Radieschen sind relativ anspruchslos, was den Boden betrifft. Ideal ist ein lockerer, mittelschwerer und humoser Untergrund. Auf das Einarbeiten von Stallmist sollte man allerdings verzichten, da dies die gefürchteten Rettichfliegen anzieht. Die Folge können dann unbrauchbare, von Madengängen durchzogene Radieschen sein. Während die ersten Sätze noch verschont bleiben, kann man bei späteren Ansaaten (ab der Blüte der Rosskastanie) ein handelsübliches Gemüseschutznetz auflegen. Dies lässt sich bei sorgfältiger Behandlung mehrere Jahre lang und auch für andere Gemüsekulturen wie z. B. später für Kohlrabi oder Brokkoli verwenden.
Wer sorgfältig und nicht zu dicht sät, kann sich das spätere Ausdünnen weitgehend ersparen. Ein akzeptabler Abstand liegt bei ca. 4-5 cm. In der Reihe sollten dies etwa 12 cm sein. Radies, die zu dicht gesät werden, liefern unbefriedigende Ergebnisse. Zu eng stehende Sämlinge sollten daher ausgedünnt werden. Ausreichend Abstand ist vor allem auch bei Rettichen wichtig. Hier sollte der Abstand 20 cm zwischen den Reihen und 15 cm innerhalb der Reihe betragen.
Wichtig in Sachen Kulturführung ist zudem eine gleichmäßige Wasserversorgung. Stehen Radies zu trocken, werden sie schnell pelzig und scharf. Verdichtete Böden und eine zu hohe Feuchtigkeit können zur gefürchteten Rettichschwärze (einer Pilzkrankheit) führen. Schwarzgraue Verfärbungen weisen auf diese Krankheit hin. Sie befällt leider auch Radieschen. Ist die Krankheit bereits schon einmal aufgetreten, ist ein Wechsel der Anbauflächen dringend angeraten. Befallene Pflanzen sollte man nicht kompostieren. Bei Rettichen haben sich die Sorten `Neptun` und `Vitus` als weniger empfindlich herausgestellt. Bei nicht so idealen Böden können Rettiche auch in Preßtöpfen vorgezogen werden.
Gegen den Befall durch Erdflöhe hilft neben einem konsequenten Flächenwechsel (die Käfer überwintern im Boden) ein sofortiges Abdecken mit Vlies oder neuen, engmaschigen Spezialnetzen.
In Sachen Sortenvielfalt, Farben und Formen hat sich viel getan. Während bis ins 18. Jahrhundert braune und auch schwarze Radieschen weit verbreitet waren, ist die momentane Sortenpalette im wahrsten Sinne des Wortes "kunterbunt".
Empfehlenswerte Radiessorten für den frühen Anbau im Gewächshaus sind z. B. `Topsi`, oder `Celesta F1`. Die rettichähnliche Sorte `Eiszapfen` zählt übrigens auch zu den Radieschen.
Ein Radies der Extraklasse ist zudem `Rondeel`. Die hitzetolerante Sorte eignet sich vor allem für den Anbau im Freiland. Weiß ist die runde Sorte `Pearl`, rot-weiß die längliche Zuchtform `Criador`.
Bei den Rettichen sind die Sorten `Ostergruß` für die Frühjahrsaussaat und `Rex` für die Aussaat bis Mai bewährte Klassiker. `Vitus` und `Rex` eignen sich auch für den Anbau im Sommer.