Die Kamelie ist in der Kultur nicht so schwierig wie man denkt, aber auch nicht so einfach, wie man das vielleicht gerne htte. Ihre Blüten sind ohne Zweifel verführerisch. Inzwischen gibt es auch duftende Varianten. Erfahrene Gärtnerhände und eine gute Pflege bringen die etwas launische Diva auch in den Jahren nach dem Kauf zum Blühen.
Die Kamelienblüte ist unwahrscheinlich facettenreich und reicht von einfachen bis gefüllten Formen und kann z. B. anemonen- oder pfingstrosenförmig aufgebaut sein. Die modernen Sorten sind meist das Ergebnis intensiver Kreuzungen zahlreicher Arten und Sorten.
Der aus Japan und China stammende Winterblüher ist in etwa so winterhart wie der Lorbeer. An seinem Naturstandort, den küstennahen Wäldern, ist das Klima mild, die Luftfeuchte hoch und die Temperatur sowohl im Sommer, als auch im Winter moderat. Das Thermometer sinkt hier selten unter Null. Auch wenn sie im milden maritimen Klima meterhoch werden kann und neidvolle Blicke auf sich zieht, lässt sie es bei unserem transkontinentalem Klima weit vorsichtiger angehen. Trotz zunehmend milderer Winter sind bei zusagendem Standort nur einige wenigen Arten bedingt als Gartenpflanzen geeignet. In Liebhaber- bzw. Botanischen Gärten findet man noch am häufigsten die Sorten C. japonica und C. x williamsii. Besonders die Blüten sind im Freiland bei morgendlichen Frösten in Kombination mit intensiver Sonneneinstrahlung besonders gefährdet, denn Blütenknospen der Kamelie bestehen aus Zellen, die leicht geschädigt werden, wenn sie im gefrorenen Zustand beschienen werden.
Die Blüten werden im Spätsommer bis zum Frühherbst gebildet. Hierzu ist ein warmer Standort im lichten Schatten ideal. Im Freiland scheitert die Kultur oft schon an der Beschaffenheit des Bodens. Der pH -Wert sollte im leicht sauren Bereich bei etwa 4,5 bis 5,5 liegen, die Bodenstruktur locker und durchlässig.
Wird die Kamelie als Kübelpflanze gehalten, was empfehlenswert ist, sollte man bedenken, dass sie keine Pflanze für dauerhaft warme Zimmer ist. Sie liebt es eher kühl, schattig und luftig. Die Überwinterungstemperatur liegt am besten bei 3 bis 5 Grad. Ab 12 Grad wird es im Winterquartier fast schon zu warm. Mit zunehmender Tageslänge kann sie aber etwas wärmer stehen. Bis die Blüten entfaltet sind, sollten 15 Grad nicht überschritten werden, sonst droht Knospenfall. Eine lange direkte Sonneneinstrahlung wird am besten vermieden. Knospenverlust kann vielfältige Ursachen haben. Er tritt häufig ein bei Standortwechsel, zu feuchtem oder zu trockenen Ballen, mangelndem Licht oder zu warmen Standorten. Wer es einrichten kann, verwendet kalkarmes Gießwasser. Stark kalkhaltiges Leitungswasser wirkt sich auf Dauer negativ auf die Vitalität der Pflanzen aus. Auch mit dem Düngen sollte man vorsichtig sein. Kamelien sind salzempfindlich. Flüssige, organische Spezialdünger eignen sich hierfür sehr gut. Umgetopft wird in der Regel alle 2 bis 3 Jahre in eine leicht saure Kamelienerde. Wird die Pflanze zu groß, kann man nach der Blüte mit Bedacht zurückschneiden. Durch den dezenten Rückschnitt erreicht man einen etwas buschigeren Aufbau.