Edelreiser erwachen zu neuem Leben

Porträt des Obstlehrgartens in der Zeitschrift „Obst & Garten“ (Ausgabe April 2020)
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Pfropfen hinter die Rinde
13. Mai 2020

Auch in diesem Jahr fand wieder die traditionelle Ausgabe der vorbestellten Edelreiser am Reiser-/Fledermauskeller in Ebersdorf statt. Die Reiser wurden nach Zeitplan an die Obst- und Gartenbauvereine, sowie interessierte Gartenfreunde verteilt. Der für den gleichen Tag geplante Veredlungskurs des Kreisverbandes Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. musste wegen der aktuellen Gesundheitslage leider entfallen.

Die georderten Edelreiser stammen zum Teil aus dem Obstmuttergarten in Einberg auf dem mittlerweile über 80 Kern- und Steinobstsorten zu finden sind, zum anderen Teil aus dem Gelände der Kirschversuchsanlage in Hiltpoltstein.

Ziel der Edelreiseraktion ist es, die Sortenvielfalt im Coburger Land zu erhalten und alte, fast schon verloren gegangene Sorten wie `Zuccalmaglio`, `Gelbmöstler`, `Blutbirne` oder `Borowinka` wieder Einzug ins nördliche Oberfranken halten zu lassen. Zum großen Bedauern der Sortenliebhaber hat die Sortenvielfalt im Vergleich zu früheren Zeiten sowohl in Hausgärten, als auch in der freien Landschaft bedenklich abgenommen.

Im Laufe von mittlerweile mehr als 20 Jahren, in denen diese Aktion jährlich durchgeführt wird, wurden mittlerweile Tausende von Edelreisern verschiedenster Sorten verteilt. Viele von ihnen sind mittlerweile schon seit vielen Jahren, dank der geschickten Hand passionierter Veredler wieder zu neuem Leben erwacht. Die große Vielfalt der verteilten Stein- und Kernobstsorten soll einen kleinen aber wichtigen Beitrag zum Erhalt der Biodiversität im Raum Coburg leisten.