Obstmuttergarten in Einberg – Schatztruhe der Biodiversität

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Obstmuttergarten in Einberg – Schatztruhe der Biodiversität

Der Obstmuttergarten am Ortsrand von Einberg hat sich im Laufe der Jahre zu einer kleinen Schatzkammer in Sachen Biodiversität entwickelt. Über 80, vorwiegend ältere Apfel-, Birnen-, Zwetschen- und Kirschsorten, sowie eine Reihe von Reineclauden werden dort vom Kreisverband Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. am Ortsrand von Einberg als Hochstämme gepflegt.

Die Anlage erinnert im Kontext mit weiteren Streuobstbeständen in der Nähe an die früher vielerorts üblichen Obstbaumgürtel, die sich um wohlwollend abrundend um die fränkischen Ortschaften legten und vor allem der Erweiterung und Sicherung der Ernährungsbasis der lokalen Bevölkerung dienten.

Klangvolle Sortennamen

Unter dem reichen Sortenspektrum der Anlage befinden sich Sorten mit klangvollen Namen und stolzen Früchten wie z.B. Purpurroter Cousinot, Borowinka, Danziger Kantapfel, Prinz-Albrecht von Preußen oder Zuccalmaglio Renette.

Sie dienen vor allem als Lieferanten für Edelreiser, als Beiträge für Obstausstellungen und als Objekte langjähriger Sortenbeobachtungen. Dank der extensiven Pflege findet dort in Verbindung mit weiteren Streuobstbeständen, Heckenzügen und Teichen eine ganze Reihe von Vogelarten Nahrungs- und Brutmöglichkeiten. Im Laufe der Jahre wurde der Bestand an Nistkästen vom Kreisverband nochmals deutlich erhöht. Auch an Unterkünfte für Fledermäuse wurde hierbei gedacht.

Insektenfreundliche Mahd

Die blütenreiche, ungedüngte Wiese unter den Obsthochstämmen ist inzwischen Heimat zahlreicher, selten gewordener Schmetterlingsarten wie z. B. dem Braunen Waldvogel, dem Schachbrettfalter und dem Wiesenbläuling. Die Wiese unter den Bäumen wird inzwischen ein- bis zweimal mal im Jahr mit einem Balkenmäher insektenfreundlich gemäht und das Schnittgut von einem Pferdehalter aus der Nähe verwertet.

Herausforderung Klimawandel

Um die Anlage besser an den Klimawandel anzupassen erhielten vor allem die jüngeren Hochstämme im Jahr 2021 allesamt einen Stammschutz, der sie vor der zunehmend intensiveren Sommersonne schützen soll.

Nach dem fachmännischen Schnitt der Anlage durch Thomas Neder trafen sich 2. Vorsitzender Reiner Brückner, Beiratsmitglied Wolfgang Zarske und Geschäftsführer Thomas Neder zu Aufräumarbeiten des Schnittgutes. Die Aktion wird vom Bauhof der Stadt Rödental unterstützt.

Terminhinweis:

Die Ausgabe der Edelreiser findet in diesem Jahr am 26. April in der Zeit von 14:00 bis 16:00 Uhr am Reiserkeller in Ebersdorf (neben der Kempfenhütte) statt. Ohne Vorbestellung können nur noch Reiser älterer Apfelsorten des Obstmuttergartens abgeholt werden. Im Anschluss daran findet um 17:00 Uhr ein Veredlungskurs am Obstlehrgarten statt. Anmeldungen sind bei der Geschäftsstelle des Kreisverbandes am Landratsamt Coburg möglich.