Tipps und Kniffs rund um den Rosen- und Ziergehölzschnitt

Obstmuttergarten in Einberg – Schatztruhe der Biodiversität
25. Februar 2022
Kleines Obst für kleine Gärten fachmännisch schneiden
9. März 2022

Tipps und Kniffs rund um den Rosen- und Ziergehölzschnitt

Der Workshop „Ziergehölze fachmännisch schneiden“ bildete den Auftakt der klassischen Gartenpflegerkurse des Kreisverbandes Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. Hierzu traf man sich im Anwesen der 1. Vorsitzenden des OGV Creidlitz, Frau Andrea Becker.

Bevor es mit praktischen Vorführungen durch den Geschäftsführer des Kreisverbandes Thomas Neder losging, wurden zunächst die wichtigsten Schnittregeln anhand eines ausgearbeiteten Scriptes besprochen, das der Kreisverband den Teilnehmern zur Verfügung stellte. Vorgestellt wurden einleitend Ziergehölze, wie Magnolien oder Zaubernuss, die nicht oder kaum geschnitten werden sollten. Hinweise zum Pflanzenschnitt von wurzelnackten Gehölzen und Containerpflanzen schlossen sich an. Hierbei wies Neder deutlich darauf hin, vor der Pflanzung sich event. gebildeten Ringelwurzelfilz in den Containern gründlich zu lockern, da sonst besonders das Anwuchs Resultat stark darunter leiden könne.

Um zu verhindern, dass bei regelmäßig geschnittenen Hecken der untere Teil verkahlt, empfahl der Referent die Krone der Hecke schmäler als die Basis zu halten. „Im Auge behalten sollte man sowohl bei Schnitthecken als auch bei natürlich wachsenden Hecken die spätere Breite. Nur so lassen sich später unerwünschte starke Schnitteingriffe mit oft unnatürlichem Wachstum vermeiden“ so Neder.

Bei im Sommer blühenden Arten der Clematis wie z.B. den Clematis Viticella Hybriden riet Neder dazu, diese bereits im Spätwinter kräftig zurückzuschneiden. Frühsommer blühende Arten aus der Gruppe Jackmanii Hybriden könnten auch gleich nach der Blüte etwas zurückgenommen werden.

Grundregeln des Schnitts von Rosen schlossen sich an. Hierbei ging es u. a. auch darum, abgestorbene, erfrorene und kranke Triebe bis ins gesunde Holz heraus zu schneiden. Zu beachten gelte, dass auf Trieben höher stehende Augen früher und stärker austreiben, als die weiter unten stehenden. Dies könne z. B. bei höheren Strauchrosen schnell zu einer Überbauung der Basis führen. Dickere Triebe entwickeln mehr stärkere und längere neue Triebe als dünne. Die Austriebe würden umso stärker und länger, je tiefer man einen Trieb zurückschneidet. Ein Schnitt leicht schräg, etwa 1 bis 1,5 cm über dem Auge habe ich als passend herausgestellt. Vor dem Hintergrund dieser allgemeinen Schnittregeln wurde die Gruppe der Einmalblühenden Wildrosen, der Kletterrosen, der Strauchrosen und der Beetrosen angesprochen.

Trotz Schneeregens wurden im praktischen Teil unterschiedliche, teils anspruchsvolle Maßnahmen zur Verjüngung klassischer Ziersträucher, wie Weigelie, Forsythie und Kolkwitzie vorgestellt. Hierbei ging es vor allem um eine dezente Verjüngung durch Herausnahme alter Triebe an der Basis und die Möglichkeit von Teilverjüngungen. Ausnahmen zur allgemeinen Schnittempfehlung wurden aufgezeigt bei Sommerflieder und Bartblume, bei denen man je nach Standortsituation auch mal stärker eingreifen kann.

Dass man durch eine fortlaufende Herausnahme alter, verbräunter Triebe von Hartriegelarten deren Rindenfärbung im Winter erhöhen kann, wurde ebenfalls demonstriert.

Zum Abschluss des Schnittkurses wurden bereits ältere Strauchrosen exemplarisch verjüngt und der Schnitt von Beetrosen auf einem großen Rosenbeet vorgeführt.