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Kies, Schotter und Co halten noch immer vermehrt Einzug in den Gärten. Hierdurch schwinden im direkten Lebensumfeld des Menschen wichtige Lebensräume für Insekten, Vögel und Säugetiere in teils bedenklichem Ausmaß.

Ein Gegenpol zu dieser Entwicklung ist die Idee der Zertifizierung von Naturgärten. Der Kreisverband Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. hat sich der Initiative Gartenzertifizierung „Bayern blüht – Naturgarten“ angeschlossen und ermöglicht es weiterhin sowohl Mitgliedern seiner Obst- und Gartenbauvereine, als auch nicht organisierten Garten- und Naturfreunden ihre Gärten durch ein fachkundiges Bewertungsteam als Naturgarten anerkennen zu lassen. Mitglieder der OGV bezahlen einen Unkostenbeitrag in Höhe von 40€, Nichtmitglieder 80€. Sie erhalten hierfür bei erfolgreicher Anerkennung eine dekorative Raute mit der Aufschrift Naturgarten.

Die Aktion Naturgarten wird u. a. getragen vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege und seinen Kreisverbänden.

Damit man als Lohn und Auszeichnung für seinen Naturgarten eine entsprechende Plakette in Empfang nehmen kann, muss der Garten eine Reihe von Kriterien glaubhaft und nachweislich erfüllen. Hierzu wird der Garten bei der Zertifizierung genau unter die Lupe genommen. Wichtig ist es darauf hinzuweisen, dass es bei der Aktion nicht um optische Aspekte, sondern um echte Naturgarteninhalte geht.

Weitere Infos unter: https://www.gartenbauvereine.org/service/gartenzertifizierung/

Erfüllt werden müssen vier Kernkriterien. Hierzu zählen der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und der Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger. Nicht erlaubt ist der Einsatz von Torf zur Bodenverbesserung. Essentiell ist zudem ein hohe ökologische Vielfalt oder Diversität im Garten.

Neben „Kernkriterien“ gilt es auch bei den „Kann-Kriterien“ zu punkten. Hier muss der Garten mindestens 7 von 14 möglichen Punkten erreichen. Da ein Garten allein natürlich nicht alles erfüllen kann, ist der Fundus möglicher Naturgartenaspekte, bei denen man für seinen Garten punkten kann groß. Hierzu zählen z.B. Blumen und blühende Stauden als Insektennahrungspflanzen, gebietstypische Sträucher und Gehölze, ‚ Laubbäume, Wiesenelemente, wilde Ecken im Garten und auch der Mut, hier und dort auch etwas Wildkraut zu tolerieren.

Der gleiche Bewertungsmaßstab wird bei der Bewirtschaftung des Gartens angelegt. Hier geht es um die Anlage von Gemüsebeeten und Kräuterecken, die Kompostwirtschaft, Mischkulturen und Fruchtfolge im Gemüsegarten, die Bereitstellung von Nützlingsunterkünften, dem Anbau von Obst und Beerenobst im Garten, die Nutzung von Regenwasser und eine umweltfreundliche und regionaltypische Materialwahl.

Anmeldungen sind über die Geschäftsstelle des Kreisverbandes möglich. Die Besichtigung der Gärten erfolgt in Abhängigkeit der momentanen gesundheitlichen Gegebenheiten und der Jahreszeit.

Als Zertifizierer sind tätig: 2. Vorsitzender Reiner Brückner, Geschäftsführer Thomas Neder, sowie die Beirätinnen Ute Schade und Barbara Lauterbach.