Lohnt Gemüseanbau im Garten noch?

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Lohnt Gemüseanbau im Garten noch?

Zum Jahreswechsel stellen sich auch passionierte Gartenliebhaber so manche Fragen. Unter anderem, ob sich Gemüseanbau überhaupt noch lohnt.

Der erfolgreiche Anbau von Gemüse erfordert sicherlich Zeit, etwas Fachwissen und eine gesunde Portion Gartenlust, die über so manchen Frust, der durchaus mal eintreten kann, hinweghilft. Auch der Klimawandel mit extremen Temperaturen und Trockenheit im Sommer stellt erhöhte Ansprüche, mit denen man sich auseinandersetzen muss.

Andererseits gibt es gute Gründe, im Garten, auf dem Balkon oder der Terrasse Gemüse, wenn auch im kleinen Rahmen anzubauen. Falls der Sommeranbau zu beschwerlich geworden ist, lässt sich zumindest das Frühjahr mit noch ausreichend Niederschlägen oder der immer längere Herbst mit milden Temperaturen nutzen. Im Frühjahr gehen Salat und Radies im Grunde immer. Im Herbst gibt es zahlreiche Kulturen die bis weit ins alte Jahr hinein noch geerntet werden können. Kurzkulturen wie Feldsalat, Asia Salate, Schnittsalatsorten, Stiel Mus, Rucola, Hirschhornwegerich oder Pak Choi warten nur darauf angebaut und mit Genuss verwertet zu werden.

Auch auf dem Balkon oder der Terrasse lässt sich in Blumenkästen, in Töpfen oder auf dem Hochbeeten viel anbauen. Ist ein Wasseranschluss vorhanden, können auch automatische Bewässerungssysteme, wie das einfache Tropf Blumat System erfolgreich installiert und längere Abwesenheiten gut überbrückt werden.

Kinder erleben beim Anbau von Gemüse einen kompletten Kreislauf von der Aussaat, dem Heranwachsen, der Ernte und der Verwertung, wie man ihn nicht mehr so oft im Alltagsleben findet. Auch die Wertschätzung dessen, was man in der Küche zubereitet, steigt enorm. Im Winter lassen sich mit der Kultur von Sprossen in kürzester Zeit schnelle Erfolgserlebnisse ohne lange Wartezeiten herbeizaubern.

Gemüse aus dem Garten hat, so die Kultur glückt, in der Regel hochwertigen Bio-Standard. Auf wenigen qm intensiv genutzter Fläche lässt sich auch in finanzieller Hinsicht einiges erwirtschaften, vor allem dann, wenn man sich vor allem vegetarisch oder vegan ernährt oder eine große Familie hochwertig versorgen möchte.

Gemüse aus dem Hausgarten kommt frisch geerntet ohne lange Transportwege und ohne umweltbelastende Verpackung noch vitaminreich auf den Tisch. Der Anbau ist somit auch ein Beitrag zum Umweltschutz.

Krisenzeiten, die wir gerade erleben, verstärken den Wunsch nach einer gewissen Autarkie. Wer die Möglichkeiten hat im Keller, in Mieten oder im Einschlag einzulagern, kann sich mit Roter Beete, Möhren, Lauch, Zuckerhut, Radicchio, Grünkohl, Rosenkohl und Kartoffeln einen lange anhaltenden und beruhigenden Vorrat sichern.

Die Sorte macht oft den Unterschied.

Wenn man sich die Arbeit macht, Gemüse im eigenen Garten anzubauen, möchte man auch eine gute Ernte einfahren. Oft macht die Sorte den Unterschied. „Masse statt Klasse“ könnte man sagen. Es lohnt sich deshalb nicht nur die gut aufgemachten Fotos anzuschauen, sondern vor allem die Sorteneigenschaften gezielt durchzulesen und mit event. mit eigenen Anbauproblemen der letzten Jahre zu vergleichen.

Je nach Lage und lokalem Klima sind spezielle Eigenschaften gefragt. Im eigenen Anbau haben sich z.B. im letzten Jahr folgende Sorten, um nur einige zu erwähnen, bewährt: Die Zucchinisorte `Leila` wegen ihrer Robustheit gegen Echten Mehltau. Die kleine Vespergurke `Zirkon F1` aufgrund der guten Toleranz gegen Falschen Mehltau, oder die früh und reich tragende Auberginensorte Elisa F1. Eine längere Erntezeit, die durchaus 4 Wochen betragen kann, erhöht den Ertrag ganz erheblich und steigert das Erfolgserlebnis beträchtlich.

Vliese zur Verfrühung und zur Verlängerung der Anbausaison, sowie Kulturschutznetze zur Abwehr von Gemüsefliegen und Co helfen dabei, auch in das neue Gemüsejahr erfolgreich und zuversichtlich zu starten.