Für holländisches Flair mitten im Coburger Land sorgten Tausende leuchtend gelb blühender Narzissen anlässlich der Frühlingsführung durch den Obstlehrgarten des Kreisverbandes Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. 3. Vorsitzender Hans Kuhn konnte hierzu eine stolze Zahl interessierter Garten- und Naturfreunde begrüßen. Thomas Neder berichtete, dass man bereits vor etwa 15 Jahren damit begonnen habe sukzessive einen umfangreichen Bestand unterschiedlicher Narzissensorten aufzubauen. Um die Wetter strahlen nun Züchtungen aus der Klasse der ein und zweifarbigen Trompetennarzissen, der großkronigen und der gefüllten Osterglocken. Zarte, leicht duftende Triandrus Narzissen gesellen sich mit dazu.
„Die Heimat der Narzissen liegt im südlichen Europa. Schon im 16. Jahrhundert kamen sich nach Europa und wurden züchterisch weiterbearbeiten. Heute teilt man Osterglocken in 13 unterschiedliche Klassen ein. Die strahlend gelbe Zwiebelpflanze steht wie keine andere für das wiedererwachende Leben der Natur. Osterglocken lieben in der Frühjahrszeit ausreichend feuchte Böden und kommen im Gegensatz zu Tulpen auch mit normalen und etwas schwereren Böden gut klar. Für eine reiche Blüte und hohe Stängel ist es wichtig, die Zwiebeln bereits ab Mitte September nicht zu flach (etwa 15 cm tief) zu stecken. Eingewurzelte Zwiebeln überstehen den Frost besser als spät in den Boden gelegte Exemplare. Beim Stecken wirken sich eigearbeiteter Kompost oder etwas organischer Dünger förderlich auf die Entwicklung aus. Fühlt sich die Osterglocke wohl, entwickelt sich die neue Zwiebel innerhalb der alten. Im Laufe der Jahre werden die Blütenhorste dabei immer größer. Hochzuchtsorten etablieren sich am besten auf offenen Böden z.B. innerhalb einer Staudenrabatte etc. Für die dauerhafte Kultur im schütteren Rasen sind zarte Vertreter der Cyclamineus Narzissen hingegen besser geeignet. Wer zarten Narzissen Duft erleben möchte, kann es mit sog. Jonquilla Narzissen versuchen. Damit sich die Osterglocke nach der Blüte regenerieren und auf das nächste Blütenspektakel vorbereiten kann, ist es wichtig das Laub nicht vorschnell abzuschneiden. Die Grenze liegt bei etwa 6 Wochen nach der Blüte. Im Obstlehrgarten dürfen die grünen Riemenblätter völlig einziehen und werden nicht abgeschnitten. Ein üppiger Blütenauftritt ist der Lohn für die Toleranz“ so Neder.
Nach der Führung konnte man im Lehrgarten noch ausgiebig lustwandeln und die Blütenpracht genießen. Übrigens: Die Besucher schätzten die Zahl blühender Exemplare auf über 20.000!
Terminhinweis:
Johannisbeerliebhaber dürfen sich den 6. Juli vermerken. Um 18 Uhr steht die Verkostung der ca. 30 Sorten des Lehrgartens an. Treffpunkt ist am Lehrgarten. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
