2024 zählt zu einem eher schlechten Schmetterlingsjahr, was zum einen am leider weiter fortschreitenden Rückgang der Falter, andererseits auch am feuchten Jahr liegen mag. Umso erfreulicher ist es, wenn man die Nachkommen schöner Tagfalter, wie z.B. die des Tagpfauenauges in dichten, sonnigen Brennesselbeständen entdeckt.
Der Weg „vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan“, sprich von der Raupe zum Schmetterling mittels sog. Metamorphose gehört immer wieder zu den kleinen Wundern der Natur“.
Als sogenannter r Stratege, einer Schmetterlingsart mit hohem Vermehrungspotential und mehreren Generationen pro Jahr, sowie einer großen Ausbreitungsfreudigkeit, hat das Tagpfauenauge noch rel. gute Chancen in einer intensiven Kulturlandschaft hier und dort zu überleben.
Je nach Jahresklima sucht das Weibchen nach der Paarung im Frühjahr besonnte, feucht stehende Brennesselbestände auf, wo es in einem dichten Haufen die grünen Eier auf der Blattunterseite ablegt. Etwa 2 Wochen später schlüpfen die winzigen Larven und ernähren sich von den Blättern. Zunächst grünlich weiß, sind sie im letzten Häutungsstadium schwarz gefärbt, mit weißen Punkten gekennzeichnet und tragen lange Rückendorne. Rückt die Zeit der wundersamen Verwandlung nahe, stellen sie das Fressen ein und suchen einen passenden Verpuppungsplatz. Hierbei werden in den wenigen Tagen der Umwandlung die Organe wie von Zauberhand umgebildet, damit letztendlich der entstehende junge Schmetterling als junger, bunter Gaukler der Lüfte aus der aufgeplatzten Raupenhaut schlüpfen kann.
Die Falter mit ihren markanten Augenflecken auf jedem Flügel überwintern in feuchtkalten Höhlen, Nischen, Erdlöchern oder Kellern etc. Mit zusammengeklappten Flügeln sieht der Tagfalter dann so unscheinbar aus wie ein Stück Rinde und ist daher gut getarnt. Die deutliche Mehrheit der besuchten Blüten ist violett-rot. Hierzu gehören z.B. Seidelbast, Wasserdost, Flockenblumen, Disteln oder die vielen Herbstastern und Schmetterlingsflieder in den Gärten.