Weitere Naturgärten gesucht

Die wundersame Verwandlung des Tagpfauenauges
12. August 2024
„Coburger Weinlese“ am 1. Oktober
13. September 2024

Weitere Naturgärten gesucht

Kies, Schotter und Co halten noch immer vermehrt Einzug in viele Gärten. Hierdurch schwinden im direkten Lebensumfeld des Menschen leider wichtige Lebensräume für Insekten, Vögel und Säugetiere in teils bedenklichem Ausmaß.

Ein Gegenpol zu dieser Entwicklung ist die Idee der Zertifizierung von Naturgärten. Die Aktion Naturgarten wird u. a. getragen vom Bayerischen Landesverband für Gartenbau und Landespflege, seinen Kreisverbänden und der Bayerischen Gartenakademie.

Der Kreisverband Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. hat sich der Initiative Gartenzertifizierung „Bayern blüht – Naturgarten“ angeschlossen und den Mitgliedern seiner Obst- und Gartenbauvereine und nicht organisierten Gartenfreunden die Möglichkeit geboten, ihre Gärten durch ein fachkundiges Bewertungsteam als Naturgarten anerkennen zu lassen.

Im Zuge der Aktion „Naturgärten“ wurden bereits zahlreiche Gärten zertifiziert. Die Aktion soll nach auch in den nächsten Jahren weitergeführt werden. Für Plakette und Urkunde fällt ein kleiner Unkostenbeitrag an.

Vom Antrag zum Naturgarten

Damit man als Lohn und Auszeichnung für seinen Naturgarten eine entsprechende Plakette in Empfang nehmen kann müssen die Gärten eine Reihe von Kriterien glaubhaft und nachweislich erfüllen. Hierzu werden die Gartenanlagen bei der Zertifizierung genau unter die Lupe genommen.

Wichtig ist es darauf hinzuweisen, dass es bei der Aktion Naturgarten nicht primär um optische Aspekte, sondern vor allem um echte Naturgarteninhalte ging.

Erfüllt werden müssen vier Kernkriterien. Hierzu zählen der Verzicht auf chemische Pflanzenschutzmittel und der Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger. Nicht erlaubt ist zudem der Einsatz von Torf zur Bodenverbesserung. Essentiell ist eine hohe ökologische Vielfalt oder Diversität im Garten.

Neben „Kernkriterien“ gilt es auch bei den „Kann-Kriterien“ zu punkten. Hier müssen die Gärten mindestens 7 von 14 möglichen Punkten erreichen.

Da ein Garten allein natürlich nicht alle Kriterien erfüllen kann, ist der Fundus möglicher Naturgartenaspekte, bei denen man für seinen Garten punkten kann, groß. Hierzu zählen z.B. Blumen und blühende Stauden als Insektennahrungspflanzen, gebietstypische Sträucher und Gehölze, Laubbäume, Wiesenelemente, wilde Ecken im Garten aber vor allem auch der Mut, hier und dort auch etwas Wildkraut zu tolerieren.

Der gleiche Bewertungsmaßstab wird bei der Bewirtschaftung des Gartens angelegt. Hier geht es um die Anlage von Gemüsebeeten und Kräuterecken, die Kompostwirtschaft, Mischkulturen und Fruchtfolge im Gemüsegarten, die Bereitstellung von Nützlings Unterkünften, den Anbau von Kern-, Stein- und Beerenobst im Garten, die Nutzung von Regenwasser und eine umweltfreundliche und regionaltypische Materialwahl.

Als Zertifizierer wirken mit: 2. Vorsitzender Reiner Brückner, Geschäftsführer Thomas Neder, sowie die Beirätinnen Ute Schade und Barbara Lauterbach. Anträge auf Zeritifizierung können bei der Geschäftsstelle des Kreisverbandes Coburg für Gartenbau und Landespflege am LRA Coburg eingereicht werden.