Homines Horticuli: Sybill Kolenda und Johannes Körner

Begeistert vom Obstlehrgarten
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Bernd Carls „Gartengold“
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„In den Griff bekommen“ wollten die beiden Gartenfreunde ihren Garten nicht, sondern nur das Nötigste tun und sich dabei am Garten freuen.

„In den Griff bekommen“ wollten die beiden Gartenfreunde ihren Garten nicht, sondern nur das Nötigste tun und sich dabei am Garten freuen.

Sybill Kolenda und Professor Johannes Körner aus Großgarnstadt bewohnen ein altes Fachwerkhaus, das sie in jahrelanger Arbeit mit sehr viel Herzblut und Fachverstand renoviert haben.

Damals vor 30 Jahren war der große Obstgarten mit 120 hoch aufschießenden Zwetschgenbäumen als Teil des ehemaligen Bauerngartens um das seit zwanzig Jahren leer stehende Bauerngehöft stark verwildert. Innerhalb von Jahren entstand ein strukturiertes Gartengelände mit alle Teile verbindenden Wegen, Kräutergarten, Schattengarten, Streuobstwiese mit neuen und alten Obstbäumen, einer umgrenzenden Benjeshecke und einem Gartenteich an Stelle der Miststätte.

In den Gevierten des ehemaligen Bauerngartens wachsen alle täglich gebrauchten Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Salbei, Thymian, Estragon, dazwischen Rucola und Mangold.

Entlang der Scheune stehen als Naschobst Beerensträucher wie Johannisbeeren, Stachelbeeren, Himbeeren und dazwischen Erdbeeren. Bis auf die wenigen alten Obstbäume wurde die Hauswiese mit einer gemischten Reihe von Hochstämmen ergänzt.

Selbstversorgung war nicht das Ziel von Johannes Körner und Sybill Kolenda, sondern die möglichst harmonische Ergänzung des vorgefundenen Bestands.

„In den Griff bekommen“ wollten die beiden Gartenfreunde ihren Garten nicht bekommen, sondern nur das Nötigste tun und sich dabei am Garten freuen.

Ein „typischer Gartentag“ findet als Spaziergang mit der Katze und dem Feststellen dringender Arbeiten statt. Der Garten ist ihr ganz persönlicher Lebensraum und so stellt sich für sie die Frage nach der Außenwirkung eigentlich nicht.

Lieblingspflanzen sind alle, die reizvoll blühen, gut schmecken, Distanz zur Umwelt und gewünschte Blickachsen schaffen.

Alle Tiere sind bei Ihnen willkommen, die vielen Vogelarten, vor allem wenn sie bei ihnen brüten, die Eichhörnchen, fremden Katzen, Schmetterlinge, Bienen... aber vor allem ihr vor einigen Jahren zugelaufener Kater.

Angenehme, glückliche Momente sind das Entdecken einer neuen Blüte, eines Vogelnestes, die traurigen, wenn der alte Wein am Haus wieder mal den Mehltau hat oder der Kater ein unerfahrenes Vögelchen als Geschenk nach Hause bringt.

Tipps für Gartenfreunde wagen sie nicht zu geben, denn Garten ist für sie nicht Geschmacks-, sondern Herzenssache.

Die Pandemie hat sie wie viele glückliche Gartenbesitzer die Vorzüge eines geräumigen Gartens zu schätzen gelehrt.