Homo Horticulus -Gartenmensch- Karlheinz Friederich aus Neuensorg

Die gelb-schwarze Raupe ist im dichten Blätterwerk gut getarnt und geschützt. Oft entdeckt man sie zu spät.
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Karlheinz Friedrich aus Neuensorg beschreibt seinen Garten freimütig als naturnah, aber durchaus arbeitsintensiv. Sein Motto hierzu lautet: „Ohne Arbeit von früh bis spät, wird dir nichts geraten – der Neider sieht dein Blumenbeet, aber nicht den Spaten“.

Portulak ergänzt Salatpalette

In Friedrichs Garten wird noch großen Wert auf einen gewissen Grad an Selbstversorgung gelegt. Unterschiedliche Salatarten gibt es ganzjährig von seinen Gemüsebeeten. Eine seiner geschätzten Raritäten dabei ist der relativ selten in Hausgärten angebaute Portulak. Mit seinen fleischigen Blättern schmeckt er Familie Friedrich hervorragend als Beimischung zu Herbstsalaten. Neben knackigen Salaten liefern fünf alte Apfelbäume jede Menge Obst zum Einlagern. Der Rest wird entsaftet, was bedeutet, dass das Hausgetränk natürlich Apfelschorle ist. Auch Tomaten, Gurken, Kohlrabi, Zucchini, Paprika und Zucchini werden jedes Jahr angebaut und leidenschaftlich gerne verwertet. Zum geschützten Anbau leistet ein Gewächshaus beste Dienste.

Auch Platz für Brennnesseln

Seinen Garten bekommt der passionierte Gartenfreund mit dem Motto: „In der Ruhe liegt die Kraft“ in den Griff. Daher dürfen in seinem Garten nat. auch mal an ausgewählten Stellen Brennnesseln o.ä. wachsen.

Einen typischen Gartentag gibt es bei Karlheinz Friedrich eigentlich nicht. Da er Rentner ist, nutzt er gutes Wetter und ist, wenn auch immer nur möglich, am liebsten im Freien.

Selbst gezogene Hanfpalmen

Besonders glücklich ist er über seine aus Samen selbst gezogenen Hanfpalmen. Das Saatgut hat er vor 35 bis 40 Jahren aus einem seiner vielen Kroatienurlaube mitgebracht. Die subtropischen Schönheiten sind inzwischen zu stattlichen Kübelpflanzen herangewachsen. Eine davon hat bereits schon drei Mal geblüht. Ein anderer Gartenschatz, der ihm besonders am Herzen liegt, ist eine 20jährige Strelitzie, die alljährlich ihre exotischen Blüten entfaltet.

Experimentieren macht Spaß

Lieblingspflanzen im eigentlichen Sinne des Wortes hat der bekennende Naturliebhaber eigentlich nicht, da er immer wieder gerne mal etwas anderes ausprobiert. Im letzten Jahr hat Friedrich zum Beispiel Physalis (Lampionblumen) angebaut. Dabei konnte er 150 Früchte ernten, den Rest hat ihm das in seinem Garten lebende Eichhörnchen stibitzt. Dieses Jahr stehen z. B. Birnenmelonen auf dem Anbauprogramm und bis jetzt entwickeln sie sich recht passabel.

Ein Garten auch für Vögel

Besonders liegt ihm die heimische Vogelwelt am Herzen. 15 Nistkästen unterschiedlicher Bauart laden Stare, Meisen, Spatzen, Gartenrotschwänze und Kleiber zum Brüten ein. Im abwechslungsreichen Garten finden zudem Amseln, Rotkehlchen, Stieglitze und Grünfinken Möglichkeiten ihr Nest zu bauen.

Obwohl Karlheinz Friedrich ein bekennender Tierfreund ist, muss er bei der Wühlmaus eine Ausnahme machen. Die beiden werden sicherlich keine Freunde mehr. Er hat schon viel versucht, um sie los zu werden, aber ohne wirklich durchschlagenden Erfolg. Igel und Frösche sind bei ihm aber herzlich willkommen.

„Zwangsjacke Garten“ fruchtet nicht

Ein Garten muss seiner Meinung nach Freude machen. „Zwangsjacke Garten“ ist also nicht wirklich von Erfolg gekrönt. Ein Gartentyp mit dem sich Friedrich überhaupt nicht anfreunden kann, sind die Steinwüsten, die vielerorts das typische Bild fränkischer Gärten unterwandern, aber für Insekten und Vögel im Grunde keinen Lebensraum mehr bieten.

Kinder für den Garten begeistern

Die Hinführung der Kinder zum Garten ist für Familie Friedrich eine Herzensangelegenheit. Vor zwei Jahren hat sie daher mit der Enkelin eine Blumenwiese angelegt, die seitdem toll blüht.

Das positive an den zahlreichen Lockdowns der Vergangenheit lag für den Gartenenthusiasten vor allem auch darin, den Kreislauf der Natur ganz besonders eindrucksvoll miterleben zu können. Als echter Natur Fan kann er dabei das Erwachen der Natur im Frühjahr und die Freude an vor allem selbst gezogenen Pflanzen kaum erwarten.