Klimawandel im Hausgarten – Holzbiene

Homo Horticulus -Gartenmensch- Karlheinz Friederich aus Neuensorg
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Im Zeichen des Klimawandels stellen sich in blütenreichen Hausgärten auch neue Blütenbesucher ein. Wenn sich jetzt im Spätsommer das letzte leuchtende Blütenfeuerwerk entfaltet, lässt sich öfter die ursprünglich in Mittel- und Südeuropa beheimatete Blaue Holzbiene z.B. an Wandelröschen oder Salbeiarten beobachten.

Mit ihren knapp 2,5 bis 3 cm Größe, ihrer schwarzen Behaarung und ihren in der Sonne schwarzviolett schimmernden Flügel ist die Blaue Holzbiene (Xylocopa violacea) kaum zu verwechseln. Dank ihrer kräftigen Mandibeln und dem kräftigen Saugrüssel, finden sie schnell den kürzesten Weg zum Nektar. Sind die Blüten für ihren Körper zu klein, können sie Blütenröhren auch einfach durchstoßen. Im Allgemeinen schätzt die große Wildbiene vor allem große Schmetterlings- und Lippenblütler.

Um sich entwickeln zu können, benötigt das stolze Insekt Totholz und blütenreiche Areale. Wenn der Nektar- und Pollenvorrat der Blütenpflanzen zu Ende geht, die Temperaturen sinken und der Winter näher rückt, suchen sich die Holzbienen einen geschützten Überwinterungsort in Mauernischen etc. Es überwintern männliche und weibliche Tiere. Ihre Hochzeit findet im Frühling statt. Für die Ablage ihrer Eier nagen sie mit ihren Mandibeln teils verzweigte Gänge in mürbes Totholz. Die Brutzellen mit jeweils einem Ei liegen jeweils hintereinander und werden durch Zwischenwände getrennt angelegt. Eine Mischung aus Pollen und Nektar dienen als Proviant für die heranwachsenden Larven. Die jungen Holzbienen schlüpfen aus ihren Puppen im Laufe des Sommers und verlassen dann der Reihe nach ihre Kinderstube.

Die wärmeliebenden Holzbienen können zwar stechen, sind aber in der Regel sehr friedliche und dankbare Beobachtungsobjekte.