Die Grasmahd mit der Sense gehörte früher zum traditionellen bäuerlichen Handwerk, das im Grunde jeder Besitzer und jede Besitzerin einer Obstwiese oder eines Gartens im Grunde aus dem „FF“ beherrschte.
In der heutigen Zeit, in der es vor allem auch darum geht, Insekten bei der Mahd des Grases weitgehend zu schonen oder eine alte Technik ohne Energieverbrauch wieder einzusetzen , leistet das Sensen auf kleineren Flächen auch in Zeiten von High Tec beste Dienste. Während Mulch Mäher oft ein regelrechtes Lazarett verletzter oder getöteter Insekten hinterlassen, ist der gekonnte Einsatz einer Sense ungleich schonender und ein Segen für die malträtierte Natur.
Ein positiver Nebeneffekt in unserem inzwischen oft verlärmten Umfeld ist die wohltuende Ruhe beim Sensen, das fast schon meditative Eintauchen des Körpers mit der Sense in die Halmlandschaft und die erforderliche Körperbeherrschung. Von der „Nullemission“ von Schadstoffen ganz abgesehen.
Im Grundlagenkurs des Kreisverbandes brachte „Sensenmann“ Markus Hilfenhaus den Teilnehmern das kleine ABC dieser alten Gärtnertechnik auf einer Wiese der Familie Schorn am Ortsrand von Gleußen mit viel Einfühlungsvermögen bei.
Hierbei ging es zunächst um die sichere Haltung einer geschärften Sense und die Grundsätze der Einstellung des hinteren linken und vorderen rechten Griffes, die ein ermüdungsarmes Arbeiten erst ermöglichen. Danach erfolgte das etwas diffizile Justieren der Sense in den Zirkel.
Vor den praktischen Übungen ging der Referent noch auf die Grundsätze des Dengels und des Wetzens ein. An mitgebrachten Kupferstreifen konnten die Teilnehmer sich die grundlegende Technik aneignen.
Auch wenn man in den praktischen Übungen Stück für Stück der Wiese im Verbund der Teilnehmer rel. schnell absenste, wurde doch klar, welch körperlicher Aufwand in der traditionellen Landwirtschaft betrieben werden musste, um die bewirtschafteten Flächen zu mähen.
Das erste lautstarke Frühsommergewitter beendete mit kräftigen Paukenschlägen den erfolgreichen Praxiskurs.