Clematis, Rosen und ein Traumgarten

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Nach einer längeren Reisepause war es nun endlich wieder soweit. Passionierte, erwartungsfrohe Gartenfreunde des Coburger Kreisverbandes machten sich auf ins fränkische Mainfranken vor den Toren Würzburgs.

Nach einer längeren Reisepause war es nun endlich wieder soweit. Passionierte, erwartungsfrohe Gartenfreunde des Coburger Kreisverbandes machten sich auf ins fränkische Mainfranken vor den Toren Würzburgs.

Clematis, Rosen und ein Traumgarten

Nach einer längeren Reisepause war es nun endlich wieder soweit. Passionierte, erwartungsfrohe Gartenfreunde des Coburger Kreisverbandes machten sich auf ins fränkische Mainfranken vor den Toren Würzburgs. Auf dem Programm stand eine Fachführung durch das Clematisdorf Erlabrunn und ein Nachmittag in den wunderschönen Themengarten von Simone Angst Muth in Würzburg.

Durch romantische Gassen und schattige Innenhöfe führte Klaus Körber die Coburger Reisegruppe. Schatten war sehr begehrt, denn die Temperaturen lagen schon am Vormittag bei sommerlichen 32 Grad. Das idyllische Weindorf Erlabrunn durfte sich bereits 2008 mit dem Titel „Erstes Clematisdorf Deutschlands“ schmücken. Anlässlich der 800 Jahr Feier der Gemeinde nahm sich der örtliche Gartenbauverein vor, für jedes Jahr eine Clematis zu bestellen und an ausgewählten Stellen zu pflanzen. Hierbei wurde zahlreiche Arten wie die Alpen Waldrebe (Clematis alpina), die Sommer Waldrebe (Clematis durantii), die Anemonen Bergrebe (Clematis montana), die Goldwaldrebe (Clematis tangutica), die Italienische Waldrebe (Clematis viticella) oder auch großblumige Hybriden ausgesucht. Für die Pflanzung empfahl Körber ein ausreichend großes Pflanzloch mit guter Erde. Eine zweimalige Dünung pro Jahr und ausreichend Wasser gehören zum Wohlfühlprogramm der charmanten Kletterer einfach mit dazu. Eine große Bandbreite verschiedener Sorten habe ich vor dem Hintergrund des neuen Schädlings - der Clematisfliege als vorteilhaft erwiesen. Leider werden hiervon besonders die als bislang robust geltenden Clematis Sorten der italienischen Waldrebe Clematis viticella betroffen. „Ausgefressene Blüten und ein sichtlich leidender Blütenflor sind hier die Folge“ so Körber. Als Notfallmaßnahme könne ein rechtzeitiger Rückschnitt und eine gute Anschlusspflege dabei helfen, zumindest noch einen Herbstflor zu erreichen. Im Zuge des Klimawandels, der auch unsere Dörfer und Städte immer mehr aufheizt, sprach sich Körber leidenschaftlich für eine verstärkte Fassadenbegrünung aus. Messungen der LWG Veitshöchheim hätten ergeben, dass die Fassadentemperatur teilweise um 15 bis 20 Grad gesenkt werden könnte, was sich vor allem an heißen Tagen als natürliche Klimaanlage erweisen würde. In seinem Hinterhofgarten mit Kletterhortensien, Kletterrosen und Spielarten des Wilden Weines beeindruckte der Referent die Gartenfreunde mit einer gelungenen Begrünung.

Der Schaugarten von Simone Angst-Muth nahm die Besucher schon beim Durchschreiten des Gartentores gefangen. Beindruckende Staudenborders im englischen Stil offerieren hier die Charakterzüge eines englischen Gartens. Jeden Monat hat hier jeweils eine andere Staudengruppe ihren großen Blütenauftritt.

Ramblerrosen an alten, gepflegten Obstbäumen und am Wohnhaus sorgen zusammen mit zahlreichen schattigen Sitzplätzen, einem stilvollen Gartenhaus und einem Topfgemüsegarten für idyllische Noten. Während die klassischen Staudenbeete noch mit Tropfschläuchen bewässert werden, sind im Zuge des Klimawandels bereits ein Teil der klassischen Staudenpflanzungen in trockenheitsverträgliche Steppenpflanzungen Kräutern umgestaltet worden. Hierin befindet sich auch ein Großteil der Küchenkräuter. Großen Wert wurde hierbei auf Planungsdetails wie Farbkompositionen und optimalen Standortansprüchen gelegt. Mit einem renovierten Pool erfüllte sich die Familie einen großen Sommertraum, denn der Urlaub wird vor allem im eigenen Garten verbracht. Bei Kaffee und Kuchen konnte man das zauberhafte Ambiente des Gartens nach der profunden Fachführung von Frau Angst Muth noch ausgiebig im Schatten der Obstbaumveteranen genießen.