Das knarrige „rrreb rrreb“ balztoller Hähne im Frühling zu hören ist für Vogelfreunde ein Highlight. Noch mehr Freude bereitet es, wenn es gelingt die hübschen Feldhühner in der freien Wildbahn zu beobachten. Ein Erlebnis der besonderen Art war der kürzliche Besuch einer vielköpfigen Rebhuhnfamilie im Obstlehrgarten.
Die Extensivierung der Wiese im Außenbereich hat sich sichtlich gelohnt, denn auf der samen- und insektenreichen Wiese fühlt sich die Familie auf ihren regelmäßigen Ausflügen sichtlich wohl.
Von geschätzten 1o Millionen Rebhuhn Paaren, die einst mal bei uns lebten, ist Stand heute leider nur noch ein kärglicher Rest übriggeblieben. In vielen Regionen fehlt der neben der Wachtel zweitkleinste Hühnervogel ganz oder ist sehr selten geworden. Seit 1980 ist dessen Bestand nach Ausführungen von Prof. Peter Berthold europaweit um 90% zurückgegangen. Nur in Regionen mit extensiver Landwirtschaft ist Perdix perdix, wie es zoologisch genannt wird, noch häufiger zu finden.
Von seiner Lebensweise ist das Rebhuhn eher ein Steppenbewohner, das eine abwechslungsreiche und vielfältig strukturierte Feldflur mit zahlreichen Deckungsmöglichkeiten schätzt. Hierbei sind Schutzstreifen in Form von Feldrainen, Altgrasstreifen, Hecken etc. wichtig. Gerne von Familienverbänden aufgesucht werden auch Areale mit einer schütteren Ruderalvegetation, die ein reiches Angebot an Sämereien und Insekten bereitstellen. Eine späte Mahd von Wiesen und Rainen erhöht die Überlebenschance von Gelegen und Jungvögeln des hübschen Bodenbrüters. Noch vor Jahrzehnten waren kleinstrukturierte Areale mit Hackfrüchten ideale Lebens- und Schutzräume während des Sommers.
Waren es früher vor allem Dreschabfälle, die beste Dienste als Zusatzfutter leisteten, nimmt das Rebhuhn heute an Vogelfütterungen am Ortsrand vor allem kleine Sämereien, wie Waldvogelfutter und Grünfutter wie Grünkohl oder geraspelte Möhren an.