Der unerwartete Frosteinbruch konnte dem „Narzissenrausch“ im Obstlehrgarten des Kreisverbandes Coburg für Gartenbau und Landespflege e.V. zum Glück nur wenig anhaben. Eine stattliche Anzahl passionierter Garten- und Naturfreunde war zur Frühlingsführung durch den Lehrgarten erschienen, zu der Geschäftsführer Thomas Neder und 2. Vorsitzender Reiner Brückner bei schönsten Gartenwetter begrüßten. In verschwenderischer Blütenpracht präsentierte sich auch in diesem Jahr wieder das erlesene Sortiment unterschiedlichster Narzissenarten und Sorten. Thomas Neder begann seine Führung mit einem Narzissengedicht von Hedwig Maria Staffa und stellte anschließend eine Auswahl der beliebten Frühjahrsverkünder vor. Hierunter befanden sich z.B. die Weiße Trompetennarzisse `Mount Hood`, die Bicolor Sorte `Goblet`, die gefüllten Züchtungen `Cheerfulness` und `Ice King`, der Trompetennarzissenklassiker `Arkle`, sowie die frühe Cylamineus Sorte `Jack Snipe`. Für Freunde des zarten Narzissenduftes empfahl Neder vor allem Vertreter der sog. Jonquilla Narzissen. Hier seien Sorten wie `Baby Boomer`, `Beautiful Eyes`, `Sailboat` oder `Sweetness` eine gute Wahl.
Neder wies darauf hin, dass man bei einer Herbstpflanzung die Zwiebeln nicht zu flach setzen sollte. Eine Zugabe von reifem Kompost oder einem organischen Dünger würde die Entwicklung fördern. Die sollte bei den Hochzuchtsorten der Narzissen alljährlich wiederholt werden. „Narzissen fühlen sich im offenen Boden wohl. Dieser kann ruhig im Sommer auch etwas feuchter und schwerer sein, eine Tatsache, womit beliebte Tulpenklassiker nicht klarkommen. Wichtig ist es, das Laub am besten erst dann zu entfernen, wenn es verwelkt ist. Die Grenze liegt bei etwa 6 Wochen nach der Blüte. Dies sorgt für eine Kräftigung der Pflanzen und unterstützt die Blütenentwicklung für das kommende Jahr“, so Neder.
Als Alternative zu Hochzuchttulpen hatte der Referent eine Reihe blühender Wildtulpen mitgebracht, die sich bestens für offene Steppenheide Pflanzungen, sprich für die vielerorts neu angelegten Kiesbeete eignen. Durchlässige Böden würden dafür sorgen, dass die zur Ausreife und weiteren Vermehrung der Zwiebel notwendige sommerliche Trockenperiode vorhanden sei. Besprochen wurden hierbei z.B. die besonders attraktive Horntulpe (Tulipa acuminata), die violette Felsentulpe (Tulipa bakeri), die lange blühende Damen Tulpe (Tulipa clusiana) und die Kreta Tulpe (Tulipa cretica).
Bevor die Besucher sich selbstständig die Blütenpracht der Narzissen genießen durften, ginge es noch zu einigen ausgewählten Stationen im Lehrgarten. Hierbei wurde z.B. der Schnitt bei Kiwis und bei Wein besprochen und die die Erziehungssysteme Hohlkrone und Spindel bei Pfirsichen und die Spindelerziehung für veredelte Haselnüsse hingewiesen.